Weiter steigende Kaufpreise bei Wohnimmobilien
Auch der zweite Lockdown kann dem deutschen Wohn-Immobilienmarkt nichts anhaben. Das zeigen erste Analysen. So verteuerten sich in diesem Jahr in München die Durchschnittskaufpreise für Neubauwohnungen um rund 7% in durchschnittlichen Wohnlagen, in guten um 11%. Auch in den anderen sieben A-Städten stiegen die Kaufpreise. Noch höher war der Anstieg in dichter besiedelten ländlichen Kreisen. Der schon seit einigen Jahren anhaltende Trend der Suburbanisierung ging weiter. Auch die Mieten stiegen weiter. Aber die Steigerungen werden immer geringer.
Investoren unbeeindruckt von der Krise
Die Investoren sind von der Krise bisher unbeeindruckt. So berichtet der Immobilienberater Savills Anfang Dezember 2020 von Transaktionen im Wert von 17,9 Mrd. Euro. Das war schon mehr als im gesamten Vorjahr. Der Zuwachs liegt bei 23% gegenüber 2019. Nach 2015 ist 2020 das zweitumsatzstärkste Jahr. Niedrige Zinsen und Probleme der Gewerbeimmobilienmärkte haben die Nachfrage angetrieben
Niedrige Zinsen, und die Probleme bei den Immobilien-Teilmärkten Hotel, Einzelhandel und Büro haben die Nachfrage nach Wohnimmobilien angetrieben. Bei Gewerbeimmobilien sanken die Investments um 17% unter das Vorjahresniveau. Erstmals seit 2008 erreichten ausländische Investoren einen Anteil von über 50%, so der Immobilienanalyst BNP Paribas Real Estate. Trotz Mietpreisbremse ist Berlin mit 2,6 Mrd. Euro mit deutlichem Abstand vor anderen Städten (zweiter: Frankfurt mit 912 Mio. Euro) weiterhin der größte Markt. Die Renditen haben sich auf niedrigem Niveau stabilisiert. Sie liegen für Mietzinshäuser im Bundesschnitt bei 2,5%.
Immobilienwirtschaft bei Wohnimmobilien optimistisch für die Branche
Auch für die Zukunft sind die Investoren optimistisch. Das zeigt das Immobilienklima der Deutschen Hypo. Im November und Dezember blieb der Wohnklimaindex weitgehend konstant. Der Stand von 131,7 liegt nur wenig unter dem Vorjahreswert von 138,3. Der Gesamtindex über alle Immobilien hat stark nachgelassen und liegt mit 69,4 Punkten um fast 48 Punkten unter dem Vorjahresstand. Die Preise für Wohnimmobilien könnten erst dann ins Rutschen kommen, wenn es zu einer langanhaltenden Rezession in Deutschland kommt. Etwa weil die Coronamaßnahmen dauerhaft aufrecht erhalten werden müssen. Danach sieht es aber nicht aus.
Fazit: Der Markt für Wohnimmobilien ist ausgesprochen robust. Er profitiert stark von der Liquiditätsschwemme der Notenbanken und den Nullzinsen am Geld- und Anleihemarkt. Die Preise werden allerdings langsamer steigen als bisher.