Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
10974
Vermögensverwalter und Staat fressen Renditen der Anleger

Volles Risiko, halbe Rendite

Anleger möchten ihr Vermögen mehren. Alleine schaffen sie es meist nicht. Sie benötigen Profis an ihrer Seite und die kosten Geld. In der aktuellen Erhebung der FUCHS | RICHTER PRÜFINSTANZ betragen die Standardgebühren von klassischen Vermögensmanagern 1,25 % „all in“ – zzgl. Umsatzsteuer. Basis ist ein Depot im Wert von 1,1 Mio. € und einer Aktienquote von 50 %. Mit etwas Verhandlungsgeschick schaffen Vermögende vielleicht, die Kosten auf 1 % plus Umsatzsteuer zu drücken. Vielmehr ist nicht drin, denn der Kostendruck durch die zunehmende Regulierung und dem geringen Potenzial aus dem Zinsgeschäft macht den Banken zu schaffen.

Anleger möchten ihr Vermögen mehren. Alleine schaffen sie es meist nicht. Sie benötigen Profis an ihrer Seite und die kosten Geld. In der aktuellen Erhebung der FUCHS | RICHTER PRÜFINSTANZ betragen die Standardgebühren von klassischen Vermögensmanagern 1,25% „all in“ – zzgl. Umsatzsteuer. Basis ist ein Depot im Wert von 1,1 Mio. EUR und einer Aktienquote von 50%. Mit etwas Verhandlungsgeschick schaffen es Vermögende vielleicht, die Kosten auf 1,0% plus Umsatzsteuer zu drücken. Viel mehr ist nicht drin, denn der Kostendruck durch die zunehmende Regulierung und das geringe Potenzial aus dem Zinsgeschäft macht den Banken zu schaffen.

Die Niedrigzinsphase verursacht dem Anleger ein spezielles Problem. Es gibt einen „Verteilungskampf“. Die Frage lautet: „Wer bekommt vom erwirtschafteten Ertrag welchen Anteil?“. Die Beteiligten: der Staat, der Vermögensverwalter und der Investor, der sein Geld gibt.

Renditeerwartung bei 3,5 %

Dazu eine Rechnung: Basis ist das o. g. Portfolio mit 50% Aktien und 50% Anleihen. Die langfristige Ertragserwartung vor Kosten und Steuern beträgt 3,50% p. a. Dieser Wert ergibt sich aus der Addition von Risikoprämien für Aktien und Anleihen auf den sicheren Zins. (Details zur Berechnung siehe FUCHSBRIEFE-Ausgabe vom 29.07.2019 oder Beitrag von Jörg Richter im Fuchs Jahrbuch 2020, Anlegen im Japan-Modus).

Nun greift der Staat gleich zweimal zu. Zum einen will er 26,375% vom Ertrag (Abgeltungssteuer plus Soli-Zuschlag). Zusätzlich vereinnahmt er (bei deutschen und österreichischen Anbietern) die Umsatzsteuer auf das Verwalterhonorar. In Deutschland beträgt sie 19%, im Alpenland 20%. Der Vermögensverwalter will – so unsere Annahme – 1% p. a. plus Umsatzsteuer für seine Leistungen.

Es bleibt wenig übrig

Es gibt daher zwei Bemessungsgrundlagen: Vermögensverwalterhonorar und damit auch die Umsatzsteuer des Staats basieren auf der Vermögenshöhe. Die Abgeltungssteuer ist dagegen vom Ertrag abhängig. Hier die Zahlen für das Musterportfolio:

Nettoertrag reduziert sich kräftig – bei vollem Risiko

Von den 3,50% bleiben also 1,39% Nettoertrag (vor Inflation) für den Anleger über. Das Ergebnis des Verteilungskampfes: 6/10 des mühsam erwirtschafteten Ertrags gehen an Staat und Vermögensverwalter. Nur 4/10 bleiben beim Investor (siehe Grafik).

Risikoscheue Anleger stärker betroffen

Diese Verteilung verschlechtert sich für den Anleger, wenn er defensivere Depots bevorzugt. Denn zwei Komponenten (VV-Gebühr und Umsatzsteuer) fallen unabhängig vom Ertrag an. Bei einem Portfolio mit nur 30 % Aktien erhält der Vermögensverwalter 4/10, der Investor nur 2,6/10 des Ertrags. Der Rest fließt an den Staat.

Ein katastrophales Bild aus Anlegersicht ergibt sich mit der geplanten Einführung der Vermögenssteuer, deren Berechnungsbasis die Vermögenshöhe ist. Beträgt diese 1%, verbleiben beim o. g. 50/50-Depot nur 11/100 des Jahresertrags beim – von der Zusatzsteuer betroffenen – Investor. Die Inflation wird dafür sorgen, dass es sich um einen realen Vermögensverlust handelt.

Fazit: Unter den gegebenen (Zins-)Umständen ist die Inanspruchnahme eines Vermögensverwalters keine leichte Entscheidung. Der Anleger hat einen kaum höheren Ertrag, trägt aber das gesamte Risiko.
Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: DGK & Co. Vermögensverwaltung AG

DGK brilliert in aller Kürze

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
In der Kürze liegt die Würze: Dieses abgedroschene Sprichwort bekommt durch den Vorschlag von DGK eine neue, erfrischende Bedeutung: Wo andere Anbieter – in allen Ehren – den doppelten bis dreifachen Platz benötigen, kommt der Hamburger Vermögensverwalter mit einem äußerst informativen Anschreiben, zwei intelligenten Rückfragen und einem siebenseitigen Vorschlag aus. Vor allem die Rückfragen zeigen, dass man sich intensiv mit der Stiftung befasst. Gute Aussichten auf eine hochwertige Empfehlung?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: G & H Gies & Heimburger Vermögens-Management GmbH

G & H kann mit Edelstein TOPAS nur bedingt punkten

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Gold und Bitcoin gleichzeitig auf Allzeithochs

(Warum) Misstrauens-Anlagen boomen

Wenn zinslose Anlagen ohne „Gebrauchswert“ einen Preisboom verzeichnen, sollt man aufhorchen. Dann könnte „etwas im Busch sein“. Dies ist so ein Moment. Der Goldpreis verzeichnet mit 2.316 USD (2.163 EUR) einen Rekordpreis. Der Bitcoin tendiert mit 64.182 USD (59.962 EUR) ebenfalls um sein Allzeithoch herum. Und das, obwohl Zinsanlagen wieder attraktiv sind und auch die Börse Höchststände feiert, es also genügend Anlagealternativen gibt.
  • Fuchs plus
  • Dollar zeigt Muskeln

Fed im Stagflations-Dilemma

Die US-Notenbank Fed steckt in einem Stagflations-Dilemma. Das geht klar aus den jüngsten Zahlen zur US-Wirtschaftsentwicklung hervor. Noch rätseln die Märkte darüber, wie sich die Fed aus diesem Dilemma befreien will. Die Antwort dürfte bald absehbar werden - und vielen Zinssenkungs-Optimisten nicht gefallen. Der Dollar wird darauf noch kräftig reagieren.
  • Fuchs plus
  • US-Leitzins bewegt auch europäische Währungen

Pfund und Franken leiden unter Dollar-Stärke

Alle Welt schaut auf den US-Dollar und was die US-Notenbank aus den jüngsten Konjunktur- und Inflationsdaten macht. Anleger, die ihren Fokus etwas weiten, werden gute Anlagechancen bei einigen Cross-Rates entdecken. FUCHS-Devisen zeigt sie auf.
Zum Seitenanfang