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Der US-Dollar als sichererer Hafen konterkariert gewünschte Wirkungen

Warum Sanktionsregime unter US-Beteiligung kaum wirken können

Aufgestapelte Container, linker Stapel mit chinesischer Flagge, rechter mit US-Flagge. © narvikk / Getty Images / iStock
Gut gemeint ist noch nicht gut. Was in Bezug auf die westlichen Sanktionen gegenüber Russland inzwischen mehr als deutlich geworden ist – die wirtschaftlichen Kennzahlen Russlands sind sehr gut, der Rubel wertet auf, die Regale in den Geschäften sind voll, die Industrie erhöht seit 9 Monaten die Produktion, die Aufträge nehmen seit elf Monaten zu – gilt ganz allgemein.
Die Sonderstellung des Dollar als Welthandels-Währung und zugleich der wichtigste sichere Hafen für Anleger, konterkariert zu einem beträchtlichen Maß die finanziellen und wirtschaftlichen Wirkungen von Sanktionen. Dies haben soeben die Bundesbank-Ökonomen Makram Khalil und Felix Strobel nachgezeichnet. Im Kern lautet ihre Erkenntnis: Sobald Sanktionen insbesondere von oder im Verein mit den USA gegen ein Regime verhängt werden, steigt weltweit die Unsicherheit auf den Kapitalmärkten. Die Flucht in die sicheren Häfen beginnt. Der Dollar wertet auf. Und kompensiert für die betroffenen Wirtschaften regelmäßig und wesentlich die Nachteile der Sanktionen.

Beleg: Handelskonflikt USA - China

Strobel und Khalil ziehen als Beleg den Handelskonflikt zwischen den USA und China 2018 und 2019 heran. Damals warfen die USA (unter Präsident Donald Trump) vielen Handelspartnern unlauteren Wettbewerb vor. Sie erhoben vor allem auf chinesische Güter zusätzliche Importzölle. Das Ziel: Chinesische Produkte sollten für US-Abnehmer so teuer werden, dass sie für US-Konsumenten unattraktiv gegenüber inländischen Produkten werden. China reagierte darauf mit Gegenzöllen.

Ergebnis: Der US-Dollar wertete zeitgleich deutlich auf – sowohl gegenüber dem chinesischen Yuan als auch gegenüber einem breiten Währungskorb. Das, so die Autoren der Studie vorsichtig, „könnte den amerikanischen Schutzzöllen entgegengewirkt haben, weil sich dadurch Importe aus China für US-Abnehmer verbilligten“. Der Wirkung über den Wechselkurs hätten viele Beobachter damals aber keine große Beachtung geschenkt.

Preis-Spielräume für "gegnerische" Wirtschaftssubjekte geschaffen

Obendrein hätten chinesische Exporteure den Spielraum aus der Dollar-Aufwertung genutzt, um ihre Preise zu senken. Für in den Jahren 2018 und 2019 besonders stark von US-Einfuhrzöllen betroffene chinesische Vorleistungsgüter ergeben die Schätzungen der Autoren, dass die Exporteure bei einer einprozentigen USD-Aufwertung ihre Preise in US-Dollar um rund dreiviertel Prozent senkten. In Folge wurde ein großer Teil der zollbedingten Verteuerung der chinesischen Importgüter wieder wettgemacht.

Fazit: Viel mehr als eine teure Beruhigung des eigenen politischen Gewissens kommt bei Sanktionen unter US-Beteiligung gewöhnlich nicht heraus.
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