Zucker vom Ölpreis entkoppelt
Seit Mitte November ist der Zuckerpreis deutlich zurück gekommen. Handelte der süße Rohstoff vor zwei Monaten noch auf einem 52-Wochen-Hoch bei rund 20,50 US-Cent je Scheffel, fielen die Notierungen des richtungsweisenden Zucker-Futures am New York Board of Trade (NYBOT) zu Wochenbeginn sogar kurzzeitig unter die Marke von 18 US-Cent je Scheffel. Aktuell handelt Zucker mit 18,30 US-Cent je Scheffel wieder leicht darüber.
Derzeit ist es vor allem ein verbessertes Zuckerangebot, dass die Preise unter Druck setzt. So ist der Start der Zuckerrohrernte in Indien und Thailand positiv verlaufen. Wie das Büro des Cane & Sugar Board berichtet, wurden in Thailand bislang 1,9 Millionen Tonnen Zucker produziert. Das sind rund 60% mehr als vor einem Jahr (1,2 Mio. Tonnen). In Indien lag die Produktionsmenge nach den ersten drei Monaten des laufenden Erntejahres laut Vereinigung der Zuckermühlen ISMA mit 11,56 Millionen Tonnen etwa 4,3% höher als im Vorjahreszeitraum.
Zucker vom Ölpreis entkoppelt
Der Zuckerpreis koppelt sich damit derzeit von den Ölpreisentwicklung ab. Normalerweise profitiert Zucker von steigenden Rohölpreisen. Denn kletternde Ölpreise erhöhen den Anreiz zur Herstellung von Ethanol. Vor allem im weltgrößten Zuckerproduzenten und -exportland Brasilien steht die Ethanolproduktion in direkter Konkurrenz zur Zuckerherstellung. Der jüngste Preisverfall bei Zucker und der gleichzeitige Anstieg des Ölpreises dürften dazu führen, dass die Zuckermühlen am Zuckerhut künftig wieder verstärkt Ethanol aus Zuckerrohr herstellen. Entsprechend sollte weniger Zucker auf den Markt kommen.