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Viele KMU kennen ihre Chancen nicht

Quantencomputer werden marktreif

Quantum Computer © Bartlomiej Wroblewski / Getty Images / iStock
Quantencomputer leiten eine neue technische Revolution ein. Schon heute experimentieren internationale Konzerne mit verschiedensten Anwendungsmöglichkeiten. Zwar wird kaum ein deutscher Mittelständler die Technologie schon in wenigen Jahren anwenden können. Allerdings schlummern in der Zulieferindustrie mannigfaltige Geschäftschancen.

Ab 2025 werden Quanten-Computer Einzug in den betrieblichen Alltag halten. Voraussetzung ist, dass die großen Hardware-Firmen ihre Prognosen einhalten. Was sie in der Vergangenheit aber stets geschafft haben, so eine Analyse der Boston Consulting Group (BCG). Bis 2030 werde es dann „allgemein verwendbare Quantencomputer geben“, glaubt Laure Le Bars, Research Direktorin bei SAP. 2022 lag der weltweite Markt für Quantencomputer bei 614 Mio. US-Dollar. 2025 sollen es bereits 1,2 Mrd. US-Dollar sein, so BCG.

Quantencomputer brauchen Hightech

KMU werden von Quantencomputern zunächst nicht als Anwender, sondern als Zulieferer profitieren. Es braucht z.B. supraleitende Stromkabel, Mikrocontroller, High-End-Laser und Kyro-Elektronik. Dafür gibt es bislang nur wenige Lieferanten, weiß SAP. Zudem benötigen Quantencomputer enorm viel Energie. Die Eigenenergieversorgung im Unternehmen wird darum aufgrund der Quantencomuter an Bedeutung gewinnen.

Es gibt viele deutsche KMU, die in der Lage sind, Hardware für Quantencomputer zu produzieren, so das Forschungszentrum Jülich. „In vielen Fällen sind sich diese Unternehmen ihrer potenziellen Rolle in der Wertschöpfungskette des QC aber nicht von vornherein bewusst,“ so die Studienautoren. Im Gespräch mit Unternehmern stellten sie fest, dass es bislang nur wenig Wissen über spezifische Anwendungen, unklare Vorstellungen über die zukünftige Rechenleistung und oft Fehleinschätzungen darüber gäbe, wie das Unternehmen schon heute als Zulieferer profitieren könnte.

Was kann ein Quantencomputer?

Quantencomputer weisen eine millionenfach höhere Rechenleistung auf als herkömmliche PCs. Das schaffen sie, weil sie Rechenschritte parallel und nicht nacheinander ausführen wie normale Computer. Quantencomputer haben drei Hauptanwendungen: Simulationen, Optimierungen und Künstliche Intelligenz, so der Marktführer IBM. Bereits heute haben es die Super-Daten-Verarbeiter aus den Laboren zu den ersten Testläufen in Konzernen geschafft.

  • Die französische Bank Crédit Agricole nutzt die Technik, um die Veränderung von Kredit-Scores vorhersagen zu können.
  • Das US-Geldhaus Goldman Sachs hat Monte-Carlo-Simulationen (Berechnung von Szenarien zur Risikoeinschätzung eines Anlageportfolios) durchgeführt und ihre Qualität so gesteigert.
  • Der japanische Automobilzulieferer Denso Corporation hat per Quantencomputing optimale Leitsysteme für die robotergestützten Transporteure entwickelt.
  • Eon will Elektroautos optimal steuern und ins Stromnetz einbinden.
  • Der Blechhersteller Trumpf will per Quantencomputer die effektivsten Varianten ermitteln, um Teile aus einer Blechplatte herauszuschneiden.
Diese ersten Anwendungen zeigen bereits, für welche Unternehmen Quantencomputer interessant sind. Jeder, der eine große Anzahl an Daten verarbeiten muss, sollte sich prinzipiell aus Anwendersicht mit der Technologie beschäftigen. Das sind vor allem Finanzdienstleister, Pharmaunternehmen, Technik-Firmen und Luftfahrt- und Automotive-Zulieferer. Anwender werden in Deutschland Unternehmen ab 1.000 Mitarbeitern sein, so das Forschungszentrums Jülich.

Fazit: Die Quantencomputer-Revolution steckt noch in den Kinderschuhen. Allerdings machen Wissenschaft und Tech-Konzerne große Innovationssprünge, die dazu führen werden, dass immer mehr Unternehmen die Mega-Maschinen einsetzen werden. KMU können als Zulieferer profitieren.

Hinweis: Wer als Zulieferer in den Bereich Quantencomputing einsteigen möchte, sollte eine Mitgliedschaft im European Quantum Industry Consortium erwägen.

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