Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
3792
Kostengünstige CO2-freie Produktionsmethode in USA entwickelt

Stahlindustrie setzt mit Wasserstoff aufs falsche Pferd

Stahlindustrie setzt mit Wasserstoff aufs falsche Pferd. Copyright: Pixabay
Die deutsche Stahlindustrie setzt bei den erforderlichen CO2-Einsparungen stark auf Wasserstoff. In Projekte zur CO2-freien Stahlerzeugung wurden bisher knapp dreistellige Millionenbeträge investiert. In den nächsten Jahren werden einige Milliarden hinzukommen. Aber ein in den USA entwickeltes, neues Verfahren zur Rohstahlproduktion zwingt zum Umdenken.

Die deutsche Stahlindustrie setzt bei der CO2-freien Stahlerzeugung mit Wasserstoff auf das falsche Pferd. Eine neue Technik ist wesentlich günstiger. Sie kommt ohne Wasserstoff aus, schafft es aber dennoch, die Emissionen fast komplett einzusparen.

Das US-Startup Boston Metal hat die Elektrostahlproduktion optimiert. Mit einer speziellen Elektrode kann dabei der Sauerstoff aus dem Eisenerz abgetrennt werden. So wird Stahl ohne CO2-Emissionen und ohne Wasserstoff oder Kohle produziert. Das Startup konnte in kleinerem Maßstab schon nachweisen, dass es funktioniert. Bis 2024 soll die erste große Anlage errichtet werden. Bosten Metal will die Anlagentechnik für Stahlhersteller weltweit anbieten. Der damit in Deutschland erzeugte Stahl wird etwa 5% teurer als aktuell.

Neue Technik ist wesentlich günstiger

Stahl, der mit Wasserstoff hergestellt wird, ist dagegen um mindestens 30% teurer als bisher. Die großen deutschen Stahlhersteller arbeiten an Projekten, bei denen viel Wasserstoff benötigt wird. Salzgitter arbeitet im Projekt Salcos daran, Stahl mit Wasserstoff statt Kohle zu erzeugen, ThyssenKrupp mit Crabon2Chem an einer Weiternutzung des CO2 aus herkömmlicher Stahlproduktion, wofür aber auch viel Wasserstoff nötig ist. Weil Wasserstoff im Transportsektor gut genutzt werden kann (besonders Schiffe und Flugzeuge, evtl auch Lkw und Züge), wird eine starke Nachfrage mit entsprechend hohen Preisen herrschen. 

Schon knapp 100 Mio. Euro investiert

Derzeit haben die deutschen Stahlriesen je etwas unter 100 Mio. Euro in ihre Projekte investiert. Die großen Investitionen kommen in den nächsten Jahren. Salzgitter rechnet mit drei Milliarden Euro, um die CO2-Emissionen seiner Stahlproduktion bis 2050 nahe null zu bringen, ThyssenKrupp sogar mit zehn Milliarden Euro.


Fazit: Die neue Verfahrenstechnik ist wesentlich günstiger als die Stahlerzeugung mit Wasserstoff. Die deutschen Stahlhersteller sollten schnell umsatteln, um den Anschluss an den Markt nicht zu verpassen.

Hier: FUCHSBRIEFE abonnieren

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Logistik und Nachhaltigkeit

Elektro-LKW bei Österreichischer Post

Die Österreichische Post hat erstmals zwei Elektro-Lkw im Einsatz. Transportiert werden internationale Sendungen. Damit lassen sich rund 117 Tonnen direkte CO2-Emissionen pro Jahr einsparen.
  • Fuchs plus
  • Tauglich für 100% Wasserstoff

Wasserstoffkraftwerk aus Finnland

Ein finnisches Unternehmen bietet das erste Kraftwerk, das komplett mit Wasserstoff, ohne Beimischung von Erdgas, betrieben werden kann.
  • Fuchs plus
  • Chilenischer Peso mit Rückenwind

Positive Realzinsen beim Chilenischen Peso

Das knapp 20 Millionen Einwohner zählende Chile ist, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, das fünftgrößte Land Lateinamerikas und weist das höchste Bruttoinlandsprodukt pro Kopf auf. Der Rohstoffreichtum beschert einen Handelsbilanzüberschuss und steigende Löhne. Der Boom um Kupfer, Lithium und die wachsende Nachfrage nach landwirtschaftlichen Erzeugnissen wie Früchten und Getreide dürfte anhalten und auch der Währung Peso Rückenwind verleihen.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Ernteerträge von Weizen und Mais fallen höher aus als erwartet

Erheblicher Rückgang der Getreidelagerbestände erwartet

Es wird erwartet, dass die globalen Lagerbestände der Getreide Ende der aktuellen Saison stark fallen wird — und das trotz rekordhoher Ernteerwartung. Grund dafür ist der erwartete Verbrauch, der ebenfalls eine Rekordhöhe erreichen soll.
  • Fuchs plus
  • (Noch) schwächere Wirtschaftsdaten im Juni

Chinesischer Yuan derzeit ohne festen Boden

Der Yuan bewegt sich in einer relativ engen Bandbreite zum Euro und zum Dollar. Auch schwächere Wachstumszahlen für das zweite Quartal ändern daran nichts. Würden im Vergleich zu China beispielsweise in England die Immobilienpreise um 25 bis 50% fallen und sich der Footsie halbieren, wären die Auswirkungen ungleich schwerwiegender. Der Konsument würde wohl jegliches Vertrauen verlieren. In China schwächt sich "nur" die Konjunktur ab. Die PBOC hat Raum zum Handeln. Den nutzt sie entschlossen.
  • Fuchs plus
  • Chilenischer Peso mit Rückenwind

Positive Realzinsen beim Chilenischen Peso

Das knapp 20 Millionen Einwohner zählende Chile ist, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, das fünftgrößte Land Lateinamerikas und weist das höchste Bruttoinlandsprodukt pro Kopf auf. Der Rohstoffreichtum beschert einen Handelsbilanzüberschuss und steigende Löhne. Der Boom um Kupfer, Lithium und die wachsende Nachfrage nach landwirtschaftlichen Erzeugnissen wie Früchten und Getreide dürfte anhalten und auch der Währung Peso Rückenwind verleihen.
Zum Seitenanfang