Wasserstoff-Wirtschaft beflügelt deutsche Unternehmer und Ingenieure
Der deutsche Erfindergeist beflügelt den Einstieg in die die Wasserstoff-Wirtschaff. Das sehen wir bei zahlreichen unternehmerischen Entwicklungen, die wir seit geraumer Zeit beobachten. In diversen Sektoren, von der Wasserstofferzeugung, über den Transport, die Speicherung bis hin zur Nutzung in neuen Anwendungen sehen wir zahlreiche aussichtsreiche Innovationen.
Viel kleine Unternehmen mit neue Geschäftsansätzen
Dabei sind es nicht nur die großen Unternehmen wie Siemens, Uniper und Linde, die in dem jungen Segment aktiv sind. Wir sehen vor allem viele (noch) kleine und junge Akteure am Markt, die teilweise völlig neue Lösungen für alte Probleme anbieten. Eine kurze Übersicht über einige aussichtsreiche Projekte:
- SBS Ecoclean: Das Unternehmen stellt Groß-Elektrolyseure im Megawatt-Maßstab her. Die Geräte können Wassersoff aus Strom und Wasser produzieren. Die Serienproduktion soll 2023 beginnen, zunächst mit 80 Elektrolyseuren pro Jahr. Der Charme des Systems: Die Elektrolyseure sind modular aufgebaut. Sie bestehen aus zwei Blöcken mit je 0,5 MW Leistung. Damit können sie ca. 20 kg Wasserstoff pro Stunde herstellen. Das wäre genug, um vier Brennstoffzellen-PKW vollzutanken. Der anfängliche Preis soll dem Vernehmen nach bei 1,5 Mio. Euro pro 1 MW-Anlage liegen. Derzeit sinken die Preise für Elektrolyseure um knapp 10% pro Jahr (www. https://ecoclean-group.net).
- Enapter: Das Unternehmen stellt ebenfalls modulare Elektrolyseure her, im Klein-Maßstab. Wir haben Ihnen das Unternehmen und seine Plug-&-Play-Elektrolyseure nach einem Redaktionsgespräch mit dem Vorstand bereits vorgestellt (vgl. FUCHS-Kapital vom 31.03.21., www.enapter.com).
- SFC Energy: Die Firma produziert Brennstoffzellen (BZ), mit denen eine autarke Stromversorgung sichergestellt werden kann. Diese BZ sind sowohl für Unternehmen als auch für Privatanwender (z. B. Haus, Wohnmobil, Boot) einsetzbar (www.sfc.com).
- 2G Energy: Das Unternehmen stellt Blockheizkraftwerke auf Basis von Kraft-Wärme-Kopplung her. Auch in diesem Bereich kann mit Strom oder Gas (und Wasser) hergestellter Wasserstoff als Energieträger zum Einsatz kommen. Der Vorteil dieser Anlagen besteht darin, dass auch die produzierte Wärme genutzt werden kann. Die Anlagen eignen sich Industriebetriebe oder Wohnsiedlungen (www.2-g.com).
- Clean logistics: Das Unternehmen rüstet Nutzfahrzeuge (LKW, Busse) von Diesel auf Wasserstoff-Betrieb um. Das ermöglicht den Fahrzeugen ein „zweites Leben“. Im Jahr 2022 sollen 20 Fahrzeuge umgerüstet werden. Parallel dazu baut das Unternehmen in Kooperationen die Produktionskapazitäten aus. Angepeilt wird ein Volumen von 300 Fahrzeugumrüstungen pro Jahr, so Unternehmens-Chef Dirk Graszt im Gespräch mit FUCHS. Ausführliche Informationen zur Technik, den Kosten und der Förderung lesen Sie in einer der nächsten FB-Ausgaben.
Unternehmen und Universitäten arbeiten zusammen
Neben diesen unternehmerischen Aktivitäten sind auch etliche Universitäten in dem Segment aktiv. In Dessau-Roßlau testen Ingenieure gerade einen alten Dieselmotor einer Lokomitive, der für den Wasserstoffbetrieb umgebaut wurde. Im Versuchsstand am Wissenschaftlich-Technischen Zentrum für Motoren- und Maschinenforschung läuft der Motor schon. Ende des Jahres soll er wieder in eine Lok eingebaut und auf freier Strecke getestet werden. Anschließend soll er eine Nebenstrecke von 20 km bedienen. Der Einsatz wäre aber auch für Rangier-Loks interessant.
Fazit: Bei vielen Ingenieuren springt gerade der Erfindergeist wie bei Daniel Düsentrieb an. In der hoch geförderten und im Aufbau befindlichen Wasserstoff-Wirtschaft gibt es für viele deutsche Unternehmen noch zahlreiche gute Kooperations- und Geschäftschancen.
Hinweis: Regelmäßige Empfehlungen zu aussichtsreichen Wasserstoff-Aktien finden Sie im monatlichen Newsletter FUCHS H2-Invest, in dem wir auch die vielen US-Aktien kontinuierlich beobachten. Mehr Infos: www.https://www.fuchsbriefe.de/shop/briefe-im-abo/fuchs-h2-invest