Wasserstoffproduktion auf hoher See
Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) will die Wasserstoffproduktion auf dem Meer vorantreiben. Bisher findet die Wasserstoff-Elektrolyse ausschließlich auf dem Land statt. Um das zu ändern, wurden nun die rechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen und eine Förderung von 50 Mio. Euro ab 2022 beschlossen.
Vergabe durch Ausschreibung
Die Fläche auf hoher See wird durch eine Ausschreibungsrunde vergeben. Die soll laut BMWi erstmals 2022 stattfinden. Weitere werden folgen. Pro Ausschreibungsrunde erwartet das BMWI drei Gebote – von denen nur eines erfolgreich sein kann. Die Kosten, die durch das Vergabeverfahren entstehen (für Angebotserstellung, Lohn, Sicherheitsleistungen), schätzt das BMWi auf 450.000 Euro. Die werden aber durch die stattlichen Subventionen wieder kompensiert.
Fest steht bereits jetzt, dass es sich bei der betroffenen Fläche um ein Gebiet in der Nordsee handeln soll. Zuständig für die Flächenvergabe ist das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie.
Grüner Wasserstoff als Projekt-Ziel
Wie der Strom zur Wasserstoff-Erzeugung Offshore produziert werden soll, steht dem erfolgreichen Bieter prinzipiell offen – Öko-Strom-Bezieher werden natürlich bevorzugt. Am ehesten bietet sich Windkraft an, Gezeiten- oder Wasserkraftwerke sind prinzipiell auch möglich. Weitere Kriterien sind etwa die Technologiereife oder die Skalierbarkeit des Projekts. Eine vollständige Auflistung finden Sie in der Verordnung SoEnergieV.
Fazit: Die Wasserstoff-Wirtschaft tritt in die Offshore-Produktion ein. Auch für diejenigen, die nicht aktiv mitbieten (können), ergeben sich interessante Perspektiven als Zulieferer, Abnehmer, Baudienstleister oder Anrainer.
Hinweis: Die Zuständigkeit für das Vergabeverfahren liegt beim Bundesamt für Schifffahrt und Hydrographie (BSH) in Hamburg. Eine Kontaktstelle gibt es noch nicht. Die Bundesbehörde wird auf Ihrem Webauftritt zu gegebener Zeit darüber informieren.