Bearbeitungszeit bei Steuererklärungen wird länger
Bereits im Januar hätten die Finanzbeamten 50% mehr zu tun gehabt als im Vorjahr. Neben der Grundsteuererklärung kommt auch die Versteuerung der Corona-Entlastungspakete auf die Finanzämter zu. Das wird das Arbeitsaufkommen weiter erhöhen.
Fachkräftemangel in der Verwaltung
Weitere Verzögerung kommt durch den fortschreitenden Fachkräftemangel. 6.000 Planstellen sind aktuell unbesetzt. 15.000 weitere würden aktuell benötigt. Eine Studie von PwC geht davon aus, dass im Jahr 2030 45.000 Stellen in der Finanzverwaltung unbesetzt sein werden.
Lösungsansätze gegen den Fachkräftemangel gibt es zwar. Die vielversprechendsten sind Digitalisierung und Verschlankung des Steuerrechts. Bis es dazu kommt bzw. diese Maßnahmen Früchte tragen, wird aber noch Zeit vergehen. Auch Ausbildungsoffensiven können die Not mildern, versprechen aber angesichts der demografischen Entwicklung nur geringe Erfolge.
Anmahnungen wenig aussichtsreich
Das Finanzamt bei zu langer Bearbeitungszeit anzumahnen, ist nur wenig aussichtsreich. Es gibt keine Vorgaben dazu, wie lange eine Bearbeitung im äußersten Fall dauern darf. Eine Bearbeitungszeit von sechs Monaten gilt als angemessen. Wenn es doch länger dauert, können Sie versuchen eine Begründung zu erwirken. Die dürfte aber mit dem Fachkräftemangel und dem "Einspruchs-Tsunami" schnell gefunden sein.