Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2006
E-Auto verdrängt Verbrenner – Zulieferer müssen sich neue Märkte suchen

Das E-Auto kommt schneller als erwartet

Das E-Auto kommt schneller als erwartet. Copyright: Pixabay
Das E-Auto wird noch in diesem Jahrzehnt zum Hauptprodukt der Autoindustrie in Europa aufsteigen. Ursache ist zum einen der technische Fortschritt. E-Autos sollen für viele Nutzer alltagstauglich werden. Reichweite und Schnellladefähigkeit werden stetig besser. Und eine zentrale Preisgrenze wird bald unterschritten.

Das E-Auto könnte bald keine Subventionen mehr benötigen, um sich auf dem Markt durchzusetzen. Denn ab 2023 sollen Batteriefahrzeuge in der Anschaffung so viel wie Verbrenner kosten. Noch 2010 lag der Batteriepreis bei 1.100 USD/kWh, 2020 waren es 137 USD/kWh. Ab 100 Dollar kosten Batterieautos und Verbrenner gleichviel. Tesla und VW erreichen diese Grenze schon in diesem Jahr, die anderen Hersteller wohl 2023. Und die Batterietechnik ist noch nicht ausgereizt – auch wenn sie nicht viel Innovationspotenzial bietet. Neue Batterien benötigen aber immer weniger kritische Metalle wie Kobalt.

Fortschritt sorgt für Alltagstauglichkeit

Der technische Fortschritt macht E-Autos alltagstauglich. Die Reichweiten wachsen jährlich um 15% bis 20%. 2022 werden sie im Schnitt bei 500 km liegen. Ebenso steigt die Schnellladeleistung stetig. Viele Fahrzeuge, die derzeit auf dem Markt sind, können in zehn Minuten Strom für 100 km tanken, die Tesla-Modelle und der Audi e-Tron sind noch schneller. Das ist noch nichts für eine längere Autobahnfahrt. Einen Diesel betankt man 5 Minuten und fährt dann fast 1.000 km. Dort ist auch die Anfälligkeit der Betteirien für kalte Tage im Winter ein Problem. Aber im Stadtverkehr reicht es.

Autoindustrie erwartet, dass sich E-Autos schneller durchsetzen, als noch vor wenigen Jahren geplant

Die Autoindustrie rechnet inzwischen damit, dass sich E-Autos schneller durchsetzen als bisher geplant. VW glaubt, dass 2030 über die Hälfte der vom Konzern in Europa abgesetzten Fahrzeuge rein elektrisch fahren werden. Bis vor kurzem ging man von höchstens 40% aus. Auch Audi, BMW und Mercedes gehen von einem weiterhin steilen Anstieg der E-Auto-Verkäufe aus.

Schnellladesäulen werden stetig zugebaut

Die Schnelladesäulen sollen parallel zu den Autoverkäufen "ausgerollt" werden. Obwohl Marktführer EnBW derzeit noch eine geringe Auslastung seiner aktuell 500 Schnellladesäulen hat. Das Unternehmen erwartet aber spätestens 2025 mit dann 2000 Säulen einen Gewinn zu erwirtschaften. Viele weitere Anbieter (Aral, Shell, McDonalds, Supermarktketten) planen insgesamt tausende neue Schnelllader.

Ortsnetze können mit Steuerungstechnik den Ausbau gering halten

Die großen Stromnetze müssen für mehr E-Autos nur langsam ausgebaut werden. Eine Million E-Autos der Golfklasse benötigen jährlich etwa 0,4% des in Deutschland erzeugten Stroms. Aber die Ortsnetze müssen verstärkt werden. Die günstigere Lösung sind Smartmeter mit Steuergeräten. Damit kann die Aufladung vom Netzbetreiber gesteuert werden. Die Netz-Investitionen können in die Zukunft verschoben oder ganz ersetzt werden. 

Umsteuern der Politik beim Zubau der erneuerbaren Stromerzeugung nötig

Ein Problem könnte die Stromerzeugung werden. Der Zubau, vor allen Dingen von Wind an Land, kommt zu langsam voran. Das wird aber erst nach 2030 zum Problem. Derzeit liegen die deutschen Netto-Stromexporte bei 6 bis 10% der Erzeugung.

Ein weiteres Problem: Das BMWi plant mit einer zu geringen Stromerzeugung. Der Strombedarf in zehn Jahren wird nach dessen Plänen so hoch wie heute liegen. Realistisch ist ein steigender Verbrauch, weil neue Stromnutzer hinzukommen. Einen stärkeren Zubau zu erreichen muss die nächste Regierung in Angriff nehmen. Eine besondere Situation herrscht in Bayern und Baden-Württemberg. Dort ist die Versorgungsicherheit in Gefahr (FB vom 25.2.21). Denn der Zubau der Windkraft wird dort durch strenge Abstandsregeln verhindert.

Fazit: E-Autos stehen kurz davor, sich ohne Subventionen am Markt zu behaupten. Antreiber sind die stark gesunkenen Batterie-Preise und der technische Fortschritt, der für die Alltagstauglichkeit zumindest in Städten sorgt.

Hier: FUCHSBRIEFE abonnieren

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: DGK & Co. Vermögensverwaltung AG

DGK brilliert in aller Kürze

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
In der Kürze liegt die Würze: Dieses abgedroschene Sprichwort bekommt durch den Vorschlag von DGK eine neue, erfrischende Bedeutung: Wo andere Anbieter – in allen Ehren – den doppelten bis dreifachen Platz benötigen, kommt der Hamburger Vermögensverwalter mit einem äußerst informativen Anschreiben, zwei intelligenten Rückfragen und einem siebenseitigen Vorschlag aus. Vor allem die Rückfragen zeigen, dass man sich intensiv mit der Stiftung befasst. Gute Aussichten auf eine hochwertige Empfehlung?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: G & H Gies & Heimburger Vermögens-Management GmbH

G & H kann mit Edelstein TOPAS nur bedingt punkten

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Gold und Bitcoin gleichzeitig auf Allzeithochs

(Warum) Misstrauens-Anlagen boomen

Wenn zinslose Anlagen ohne „Gebrauchswert“ einen Preisboom verzeichnen, sollt man aufhorchen. Dann könnte „etwas im Busch sein“. Dies ist so ein Moment. Der Goldpreis verzeichnet mit 2.316 USD (2.163 EUR) einen Rekordpreis. Der Bitcoin tendiert mit 64.182 USD (59.962 EUR) ebenfalls um sein Allzeithoch herum. Und das, obwohl Zinsanlagen wieder attraktiv sind und auch die Börse Höchststände feiert, es also genügend Anlagealternativen gibt.
  • Fuchs plus
  • Dollar zeigt Muskeln

Fed im Stagflations-Dilemma

Die US-Notenbank Fed steckt in einem Stagflations-Dilemma. Das geht klar aus den jüngsten Zahlen zur US-Wirtschaftsentwicklung hervor. Noch rätseln die Märkte darüber, wie sich die Fed aus diesem Dilemma befreien will. Die Antwort dürfte bald absehbar werden - und vielen Zinssenkungs-Optimisten nicht gefallen. Der Dollar wird darauf noch kräftig reagieren.
  • Fuchs plus
  • US-Leitzins bewegt auch europäische Währungen

Pfund und Franken leiden unter Dollar-Stärke

Alle Welt schaut auf den US-Dollar und was die US-Notenbank aus den jüngsten Konjunktur- und Inflationsdaten macht. Anleger, die ihren Fokus etwas weiten, werden gute Anlagechancen bei einigen Cross-Rates entdecken. FUCHS-Devisen zeigt sie auf.
Zum Seitenanfang