Der Getreide-Deal platzt
Der Weizenpreis kommt in Schwung. Zu Monatsbeginn handelte der Getreiderohstoff mit rund 575 US-Cent je Scheffel noch auf einem Zweieinhalb-Jahrestief. Vor wenigen Tagen zogen die Weizennotierungen dann bis rund 750 US-Cent je Scheffel (30%) an. Inzwischen drücken Gewinnmitnahmen den Preis wieder unter die 700-Cent-Marke. Der dynamische Preisanstieg zur Monatsmitte dürfte aber keine Eintagsfliege bleiben.
Platzen des Getreideabkommens und Trockenheit als Preistreiber
Denn die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass das Getreideabkommen zwischen Russland und der Ukraine nicht über Mitte Juli verlängert wird. Sowohl Moskau als auch Kiew äußerten sich diesbezüglich zuletzt pessimistisch. Ein hochrangiger ukrainischer Diplomat sprach sogar von einer Wahrscheinlichkeit von 99,9%, dass Russland aus dem Abkommen aussteigen werde. Die Exporte über den Getreidekorridor im Schwarzen Meer waren ohnehin zuletzt deutlich gefallen, so der Minister für Infrastruktur der Ukraine Oleksandr Kubrakow.
Der Weizenpreis stieg darüber hinaus angesichts der sich eintrübenden Aussichten für die laufende Erntesaison 2023/24 deutlich an. Grund dafür sind die heißen und trockenen Witterungsbedingungen in vielen wichtigen Anbauländern, darunter auch Russland. Auch die Prognoseeinheit der EU-Kommission (MARS) hatte zuletzt ihre Schätzungen für die durchschnittlichen Weizenerträge in dieser Saison nach unten revidiert.
Rücksetzer zum Einstieg nutzen
Vor diesem Hintergrund bietet der aktuelle Rücksetzer nach dem zuletzt starken Anstieg der Weizenpreise mittel- und langfristig orientierten Anlegern eine willkommene Einstiegsgelegenheit.