Der Maispreis zieht an
Der Maispreis hat die Trendwende gen Norden geschafft. Vor zwei Wochen (siehe FD vom 12.08.) hatten wir an dieser Stelle ein charttechnisches Trendwende-Szenario (umgekehrte SKS-Formation) vorgestellt. Inzwischen ist der Maispreis über den Widerstand bei 640 US-Cent je Scheffel geklettert und hat damit ein frisches Kaufsignal ausgelöst.
Um mehr als 6% sind die Maisnotierungen seit unserer Empfehlung gestiegen. Wird der nächste Widerstand bei rund 675 US-Cent je Scheffel ebenfalls überwunden, dürften die Notierungen die 700-Cent-Marke zügig anvisieren.
Dürre ist der entscheidende Preistreiber
Neben der Markttechnik sprechen auch die Fundamentals für weiter steigende Maispreise. Aufgrund der extremen Trockenheit dürfte die diesjährige Maisernte, dies- und jenseits des Atlantiks, deutlich geringer ausfallen als zuletzt prognostiziert. So zeigt sich die landwirtschaftliche Beobachtungseinheit der EU-Kommission MARS (Monitoring Agricultural Resources Unit) überaus pessimistisch bezüglich der Ertragsaussichten für das Sommergetreide.
Laut MARS sind aktuell etwa 70% der landwirtschaftlichen Flächen in Frankreich von Bewässerungseinschränkungen betroffen. Dementsprechend hat die Behörde ihre Ernteschätzung für Mais erneut nach unten revidiert. Statt einer im Vergleich zum Vorjahr rund 8% niedrigeren Ernte wie im Juli prognostiziert, rechnet MARS nun mit einem um rund 16% niedrigerem Wert.
US-Mais im schlechten Zustand
Auch in den USA haben Landwirte mit herausfordernden Witterungsbedingungen zu kämpfen. So berichtete das US-Landwirtschaftsministerium USDA zur Wochenmitte, dass sich die aufgrund von Dürre oder Überflutungen nicht bewirtschaftete Anbaufläche verglichen mit dem Vorjahr verdreifacht hat. Zudem hat sich der Zustand der aktuell wachsenden Maispflanzen weiter verschlechtert.