Die Industrie zieht an
- Im August stieg das mittelständische Geschäftsklima erneut um 2,8 Zähler auf jetzt -9,7 Saldenpunkte. Die Geschäftserwartungen legten um 1,2 Zähler auf -5,0 Saldenpunkte zu. Die Lageurteile verbesserten sich deutlich (+4,4 auf -14,9 Saldenpunkte).
- Die Großunternehmen machen keine Ausnahme. Ihr Geschäftsklima steigt stark um 8,4 Zähler (-8,5 Saldenpunkte). Das ist in etwa wieder das Vorkrisenniveau.
- Beim Blick in die Branchen zeigt sich im August der Einzelhandel als Stimmungs-Spitzenreiter in der deutschen Wirtschaft.
- Kalender- und saisonbereinigt nahmen die Exporte im Juli gegenüber dem Vormonat um 4,7% und die Importe um 1,1% zu.
- Die Außenhandelsbilanz schloss im Juli mit einem Überschuss von 19,2 Mrd. Euro ab (Kalender- und saisonbereinigt +18,0 Mrd.).
- Freuen darf sich auch das Ausbaugewerbe. Im 2. Quartal stiegen die Umsätze um 3,0% gegenüber dem 2. Quartal 2019 und damit seit 5 Jahren in Folge . Zugleich waren im 2. Quartal 0,8% mehr im Ausbau beschäftigt als im Vorjahreszeitraum.
- Die Aussetzung der Pflicht zur Insolvenzanmeldung – sie läuft am 30.9. aus – hat den gewünschten Effekt: Im 1. Halbjahr meldeten die deutschen Amtsgerichte 9.006 Unternehmensinsolvenzen. Das waren 6,2% weniger als im 1. Halbjahr 2019.
- Deutschland hat die größten Kleinen … Insgesamt liegt die durchschnittliche Beschäftigung hierzulande bei 7,6 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen je kleines und mittleres Unternehmen (KMU) – der EU-Durchschnitt beträgt 3,9.
- Die Preise stehen still. Die Inflationsrate in Deutschland lag im August 2020 bei 0,0%. Wesentlicher Grund: Die zeitweise Absenkung der MwSt.
- Im Juli legte die italienische Industrieproduktion gegenüber Juni saisonbereinigt um 7,4% zu. Im Dreimonatsdurchschnitt ging es sogar um 15% im Vergleich zum Vorquartal nach oben.
- In Frankreich erholte sich die Produktion im verarbeitenden Gewerbe (+4,5% nach +14,8% im Juni). Die Produktionsleistung stieg in den letzten drei Monaten um 5,4%. In allen industriellen Zweigen geht es demnach aufwärts. Das stärkste Wachstum verzeichnete die Herstellung von Kohlekoks und raffinierten Erdölprodukten (+13,1%).
- In den USA steigen die Häuserpreise weiter. Auf Jahresbasis um 8,1%
Fazit: Das Nachlassen des Tempos bei der Rückkehr der Wirtschaft macht uns bislang keine Sorgen. Vergessen wir nicht, dass sich die deutsche Wirtschaft schon vor Corona eigentlich im Abschwung befand. Sie findet zurück in den Zyklus.