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Weniger Elektroautos, höhere CO2-Emissionen

Die OPEC hegt andere Erwartungen als die westliche Mineralölwirtschaft

Die OPEC leidet an einseitiger Erblindung. Copyright: Pixabay
In der westlichen Welt wird derzeit überwiegend auf die Erneuerbaren Energien gesetzt. Die Fossilen gelten als Umweltverschmutzer und ohne Zukunft. Gänzlich anders wird dies innerhalb der Organisation Erdölexportierender Länder, OPEC, eingeschätzt. Sind die Ölstaaten auf dem Holzweg?

Die erdölexportierenden Länder glauben weiter an eine blühende Zukunft für die fossilen Energien. Die OPEC, die Organisation der Erdöl exportierenden Länder hat soeben in Wien eine Studie veröffentlicht, in der sie ihre Sicht der Zukunft festhält. Sie weicht in nahezu allen Punkten sehr stark von den westlichen Einschätzungen der weiteren Entwicklung ab. Diese lautet in Kurzfassung: Das Ende des langen Ölbooms naht schnell. Die Zukunft gehört den Erneuerbaren Energien. Das Elektroauto kommt.

Die OPEC geht dagegen fest davon aus, dass die westliche Bevorzugung der Erneuerbaren - vor allem in Europa - einer Manie gleicht. Wenn die Erneuerbaren Energien Marktanteile gewinnen, werde das vor allem die Kernenergie sein (in den OPEC-Ländern werden derzeit sehr viele Kernkraftwerke gebaut).

16% Anteil Elektroautos in 2045

Die OPEC hegt nicht nur für Öl und Gas andere Erwartungen. Sie sieht auch die Entwicklung der Weltwirtschaft in den kommenden Jahren anders. So erwartet die OPEC bis zum Jahr 2045 eine jährliche reale Steigerung des Bruttosozialprodukts der Welt um 2,9%. Die tägliche Mineralölförderung wird mit ansteigen: von 99,7 Mio. Barrel im Jahre 2019 auf 109,1 Mio. 2045.

Die OPEC glaubt nicht an den Siegeszug der Elektroautos in den kommenden Jahren. Für 2045 unterstellt sie lediglich einen Anteil Elektroautos von 16% an der Fahrzeugflotte der Welt. Dabei sind Personenwagen und Nutzfahrzeuge zusammengezählt. Der Mineralölkonzern BP dagegen unterstellt für das Jahr 2050 einen Anteil der Elektroautos von 85% an der Personenwagenflotte der Welt. Die OPEC-Länder wollen selbst noch lange ihr Öl nutzen. Denn für sie ist es unschlagbar billig. Die Verbraucher in diesen Ländern würden nicht so schnell auf elektrischen Antrieb umstellen. In Indien hat nur ein Drittel der Bevölkerung einen eigenen Stromanschluss. Wie sollen die Leute dann Elektroautos fahren, fragt die OPEC in ihrem Bericht? Ähnliches gelte für weite Teile Afrikas und Teile Südamerikas. Auch in Russland und Kanada ist die Besiedlung vielfach so dünn, dass neue leistungsfähigere Stromnetze über größere Entfernungen keinen Sinn machten.

US-Shale-Förderung zieht wieder an

Schließlich geht die OPEC für die Ölförderung der Vereinigten Staaten von einer starken Erholung aus. Sie werden von derzeit 11 Mio. Barrel je Tag auf 13,4 Mio. Barrel schon im Jahre 2025 steigen. Eine besonders starke Erholung wird von der OPEC dabei für die Shale Öl - Förderung vorhergesagt. Der Anstieg soll schon zur Mitte kommenden Jahres einsetzen.

Kräftige Zunahme der CO2-Emissionen erwartet

Für ihre eigenen Mitglieder erwartet die OPEC vom kommenden Jahr an ebenfalls eine starke Erholung der Förderung. Die Steigerung soll 10 Mio. Barrel am Tag oder nahezu ein Drittel für die Zeitspanne von 2021 bis 2045 ausmachen. Bei den weltweiten CO2 - Emissionen geht die OPEC für die kommenden Jahre von einer deutlichen Zunahme aus. Und zwar von 34,4 Gigatonnen im Jahre 2019 auf voraussichtlich 36,8 Gigatonnen im Jahre 2045.

Fazit: Die OPEC könnte an einseitiger Erblindung leiden. Denn es gelingt ihr in der Studie nicht, schlüssig herzuleiten, an wen der erhöhte fossile Brennstoffabsatz gehen soll, wenn der Westen „adieu fossil“ sagt. Andererseits sind die Hosianna-Rufe der Erneuerbaren-Jünger ebenso verfrüht. Die Wahrheit liegt in der Mitte: steter Abbau bei den Fossilen, steter Aufbau bei den Erneuerbaren. Mit der weltweiten CO2-Zunahme dürfte die OPEC Recht behalten.

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