Boris Johnson und das Pfund stecken in der Sackgasse
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Karrieren schon einiger ehrgeiziger Politiker beendet. Großbritanniens neuer Premier Boris Johnson könnte der nächste sein. Er war eitel genug, einen Köder Merkels zu schlucken.
In ihrem Angebot, den umstrittenen Backstopp im Austrittsvertrag zu ersetzen, steckt ein Haken. Johnson hat sich jetzt öffentlich darauf festgelegt, dass seine Regierung dafür verantwortlich ist („. . . on us is on us ..."), innerhalb von 30 Tagen eine arbeitsfähige, praktikable Alternative zum Backstopp vorzulegen.
Johnson muss nun in ein paar Wochen schaffen, was den Experten in drei Jahren zuvor nicht gelungen ist. Er muss die gemäß Karfreitagsabkommen offene Grenze auf der irischen Insel mit einer zolltechnisch wasserdichten Abgrenzung zwischen dem EU-Binnenmarkt (Republik Irland) und dem Drittstaat UK (Nordirland) unter einen Hut bringen.
Dieses Kunststück wird auch ihm nicht gelingen. Durch seine öffentliche Festlegung ist es aber für ihn sehr viel schwieriger geworden, die Verantwortung für das absehbare Scheitern auf andere abzuwälzen.
Fazit: Das Pfund wird in dieser unübersichtlichen Lage weiter abwerten. Daher bleiben Pfund-finanzierte Dollaranlagen (Laufzeit 3 Monate) attraktiv.