Das Pfund bald bei 1,10?
Alles easy. Schön wär's. Der britische Außenhandelsminister und führende Brexiteer Liam Fox profilierte sich mit dem Spruch, die Brexit-Verhandlungen mit der EU würden „the easiest in human history". Inzwischen hat er realisiert, dass Großbritannien noch eine Menge Handelsabkommen mit Drittstaaten verhandeln muss – und dass UK die dafür nötigen Spezialisten fehlen. Er hat daher jetzt ein auf zwei Jahre angelegtes spezielles Programm für zwölf neue Beamte angestoßen, um die Kapazität seines Ministeriums entsprechend aufzustocken.
Bisher hat London keine besseren Konditionen herausgeholt. Das war von den Brexiteers – im Vergleich zu den EU-Verträgen mit Drittstaaten – jedoch versprochen worden.
Fakt ist: Das Vereinigte Königreich leidet unter den bekannten Schwächen. Zuvorderst der geringen Produktivität sowie der hohen und wachsenden Staats- und Auslandsverschuldung. Sollte zu den schwachen wirtschaftlichen Aussichten, hervorgerufen durch politische Inkompetenz, ein Austritt ohne Vertrag hinzu kommen, sieht JP Morgen mittlerweile Kurse von 1,00 bis 1,10 Dollar je Pfund (etwa 1,00 bis 1,10 Pfund je Euro).
Fazit: Die Brexit-Risiken sind noch nicht im Pfund abgebildet. Wir raten zur Absicherung durch die immer noch sehr günstigen Optionen.