Dem Dollar fehlt das Potenzial
Der Dollar profitiert davon, dass die US-Administration eine Art begrenzte Einigung im Handelskonflikt mit den Chinesen erzielt hat. Allerdings dürfte dieser Deal auf schwachen Füßen stehen. Soweit erkennbar, bringt er nur eine beiderseitige Rücknahme von Strafzöllen. Das führt auf US-Seite den vorliegenden Meldungen nach zu internen Konflikten. Die USA wollten mit den Zöllen schließlich Verhaltensänderungen auf den Gegenseite erzwingen. Die einfache Rücknahme ohne weitere Gegenleistung wirkt daher nicht wie ein überzeugendes Ergebnis sondern wie eine unausgesprochene Kapitulation. Daher ist unklar, ob die US-Seite zu den Vereinbarungen steht.
Indes haben sich die Konjunktursignale weiter verschlechtert. Nach den Orders für dauerhafte Güter (-1,2% zum Vormonat) gingen auch die Auftragseingänge der Industrie zum zweiten Mal in Folge zurück mit -0,6% nach -0,1% zum Vormonat. Das drückt auf die Stimmung. Präsident Donald Trump braucht also einen Abschluss, um nicht mit einem deutlichen Abschwung und wieder steigenden Arbeitslosenzahlen in die heiße Wahlkampfphase gehen zu müssen. Er wird schon von daher Druck auf die Währungshüter zugunsten einer lockeren Geldpolitik ausüben. Und die Fed folgt.
Fazit: Zinserhöhungen sind auf längere Sicht kein Thema mehr. Das nimmt dem Dollar das Potenzial. Dennoch bleibt er wegen der etwas höheren Ertragsraten und der in den Märkten steckenden Risiken („Dollar-Lücke") attraktiver als der Euro.
Empfehlung: Wir setzen weiter auf den Dollar mit den verschiedenen hier schon vorstellten Anlagen solide aufgestellter Emerging Markets wie etwa Saudi-Arabien.