Der Dollar steht relativ gut da
In den USA hat man sich die Corona-Schrecken schon ein wenig gewöhnt. Daher schockt die 3. Welle dort weniger als in Europa die 2. Der Dollar hat seinen Zinsvorsprung zu Euro und Yen eingebüßt. Auf der fundamentalen Ebene gibt es keinen Vorteil mehr. Die Frage wird sein, welche Ausgabenpakete der künftige Präsident schnürt. Die US-Inflationsrate bleib zuletzt (September) stabil. Sie zog auf Jahresicht um 1,4% an.
Wirtschaft widersteht der Corona-Lage
Die Industrie zeigt sich aber robust. Die Produktionstätigkeit zieht an. Die Gefühlslage (Sentiment-Index vor allem der Philedelphia Fed) der befragten Manager stieg zuletzt um 17,3 Punkte auf 32,3, und die neuen Auftrags- und Versandindizes erreichten beide den zweithöchsten Stand seit Bestehen. Auch die Erwartungen sind bedingt positiv.
Während der Dollar damit den Euro aussticht, bleibt er zum Yen in der Balance (aktuell: 105 USD|JPY) – mit leichten perspektivischen Vorteilen für den Yen.
Fazit: Bleiben die Amerikaner beim ungebremsten Geldausgeben – hier wird es wichtig sein, ob der Präsident das Unterhaus hinter sich oder gegen sich haben wird – dann dürften auch die US-Zinsen wieder etwas anziehen und den Dollar etwas stärken. Erst auf die längere Sicht (6-12 Monate) dürfte dann der Druck auf den Dollar zurück kehren.
Empfehlung: Trotz der gedrückten Leitzinsen rentieren Dollar-Staatsanleihen mit einem Zins um 0,70% deutlich besser als Bundesanleihen (-0,60%) und ähnlich wie italienische Anleihen. Auf Sicht von drei Monaten kann das zusammen mit einem leicht steigenden Dollar eine interessante Spekulation sein.