Der Yen leidet unter der schwächelnden Konjunktur
Insgesamt schrumpfte Nippons Wirtschaft seit Jahresbeginn um 3%. Das steht im krassen Gegensatz zu den USA, Europa oder auch China. Die wirtschaftliche Situation, die am Boden befindliche Inflation und die weiter bestehende ultra-expansive Geldpolitik der Bank of Japan schwächen den Yen aktuell zu Dollar, Euro und Yuan.
Konsum enttäuscht
Für eine Enttäuschung sorgte vor allem der private Konsum. Im 3. Quartal ging dieser um 1,5% zurück, der Markt hatte lediglich mit einem Rückgang von 0,5% gerechnet. Auch die Exporte blieben hinter den Erwartungen zurück – hier drücken die Lieferschwierigkeiten und auch die schwächelnde Konjunktur in China das Ergebnis. Hoffnung macht allerdings die scheinbar wieder stärker anziehende Konjunktur im Reich der Mitte.
Der Yen bleibt in der Rückhand
Das Paar USD|JPY kletterte im Wochenverlauf auf den höchsten Stand seit November 2016. Nachhaltig war dieser Ausbruch nicht, die Gegenbewegung auf 114 folgte prompt. Aufgrund der schwachen japanischen Wirtschaftsdaten und der auseinandergehenden Geldpolitik (die US-Notenbank hat mit der Straffung begonnen), setzen wir weiter auf USD|JPY long.
EUR|JPY wurde vom Momentum weiter hinab getragen bis auf 129. Noch gibt es keine Anzeichen auf eine Bodenbildung, auch wenn die konjunkturelle Lage eher den Euro als den Yen begünstigen sollte. Aus charttechnischer Sicht liegt eine erste Unterstützung bei 128,4. Gemäß dem Motto "the trend is your friend" meinen wir, dass das Paar mindestens noch bis zu diesem Niveau hinab sinken und dort eine Richtungsentscheidung treffen wird.
Fazit: Die Daten zeigen aber auch, dass das Aufholpotenzial in Japans Wirtschaft weiter groß bleibt. Das wird dem Yen perspektivisch im 2. Quartal 2022 wieder mehr Auftrieb verleihen.