Devisenmärkte von Unsicherheit geprägt
Die bevorstehenden Sommermonate werden die Schwankungsanfälligkeit der Devisenmärkte (wieder) erhöhen. Grund ist wie gewöhnlich: Unsicherheit. Es gibt Unsicherheit über die Inflation – hält sie an oder erweist sie sich als vorübergehendes Phänomen? Daraus folgend: Unsicherheit über den Kurs der Fed. Muss die US-Notenbank „tapern“, also die Geldpolitik straffen? Oder lässt sie weiter die Zügel schleifen? Und hinter allem: Unsicherheit darüber, wie nachhaltig – oder um ein zweites Modewort zu verwenden, robust – der US-Aufschwung ist, der mit Billionensummen gepampert wird. Und dann noch die Erholung in Europa. Hier herrscht ein gewisser Impf-Freudentaumel mit Nachholeffekten in Gastronomie und Tourismus. Der Durst nach Freiheit bricht sich Bahn. Doch er benebelt auch manchen Blick darauf, wie solide die hiesige Wirtschaft und der Rest Europas aufgestellt sind.
Wahlen als Unsicherheitsfaktor
Unsicherheit schaffen aber auch die anstehenden Bundestagswahlen. Das Spiel in den Medien heißt: Wenn die bunten Fahnen wehen. Schwarz-Grün, Grün-Schwarz, Schwarz-Grün-Gelb, Rot-Grün-Gelb und hier und da wird auch noch mal die Rot-Rot-grüne Flagge hervorgeholt. Angesichts wechselnder Stimmungslagen, die noch zu kräftigen Veränderungen der Umfragen bis September führen können (und wohl auch werden) wird auch der Fantasie der Investoren viel Spielraum gegeben. Und da Deutschland die stärkste Volkswirtschaft in der Eurozone ist, ist der Wahlausgang bedeutend auch für den Euro. Der zudem noch Salvini in Italien und Le Pen in Frankreich am Horizont aufscheinen sieht. Da steht die Währungs-Flagge auf Halbmast.
Fazit: Es gibt reichlich Raum für Spekulation und das ist die Treibfeder für Volatilität. Das ist gut für Trader, aber weniger für Investoren und Unternehmer. Unsere Erwartung für die lesen Sie auf Seite 2.