Die Fed bekommt ein Vermittlungsproblem
Die Währungshüter im FOMC der Fed haben das Ende der Straffung und den Einstieg in eine erneute Runde von Lockerungen untermauert. Die turnusmäßigen Prognosen der FOMC-Mitglieder zeigen gegenüber März ein minimal schwächeres BIP, eine schwächere Inflation und einen entsprechend flacheren Pfad für die Leitzinsen (Median der Schätzungen). Die werden nun per Ende nächsten Jahres mit 2,1% statt 2,6% erwartet.
Das läuft zunächst auf zwei Zinssenkungen hinaus. Die schädliche Politik der Trump-Administration hat ausreichend Gründe für den Schwenk der Zinspolitik geliefert. Dennoch haben die Währungshüter ein Problem: Sie tun, was der Präsident von ihnen öffentlich fordert, was den für eine Notenbank außerordentlich schädlichen Anschein der Abhängigkeit erzeugt.
Schlimmer noch: Der von Trump gerade eröffnete Wahlkampf schränkt den Spielraum des FOMC weiter ein. Jeder neue Zinsschritt kommt jetzt unter den Verdacht der Einmischung und kann der Öffentlichkeit nur mit hohen Aufwand vermittelt werden. Von daher sind dem FOMC für die die nächsten 5 bis 6 Quartale die Hände gebunden. Eine aktive vorausschauende Politik ist ab jetzt nur noch sehr beschränkt möglich und mit hohen Risiken für die Währungshüter selbst verbunden.
Fazit: Die von Trump erzeugten Probleme werden den Dollar langfristig schwächen. Auf Sicht der nächsten 3 bis 4 Quartal ist aber entscheidend, dass der Zinstrend global nach unten geht und der Dollar daher nicht relativ zu anderen Währungen geschwächt wird.