Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1499
Auf lange Sicht keine Zinsänderungen in den USA

Die Fed geht in den Winterschlaf

Der Laden läuft! So könnte das Fazit eines zufriedenen US-Präsidenten mit der derzeitigen US-Wirtschaft lauten. Die Notenbank hat dadurch keinerlei Gründe etwas an ihrer Politik zu ändern. Weitere Dollar-Impulse bleiben vorerst aus.

Die US-Währungshüter sehen keine Gründe für weitere geldpolitische Schritte. Das FOMC der FED sieht die US-Wirtschaft auf einem zufriedenstellenden Wachstumspfad. Die aktuellen Daten stützen diese Sicht: Die Zahl der Jobs nahm zuletzt (November) mit einem Plus von 266.000 Stellen deutlich stärker zu als erwartet (Konsens 180.000). Hinzu kommt die Aufwärtsrevision der Oktober-Daten von 128.000 auf 156.000 Arbeitsplätze. Der Zuwachs der Löhne blieb mit rund 3% im Rahmen der Erwartungen.

Der robuste Arbeitsmarkt sollte die Konsumnachfrage gut abstützen. In diese Richtung zeigen auch die Konsumentenkredite per Oktober. Mit dem Zuwachs um 18,9 Mrd. Dollar übertrafen sie die Erwartungen deutlich (Konsens 15,58 Mrd. Dollar). Der Septemberwert von 9,6 Mrd. Dollar zeigt sich fast verdoppelt. Das hat allerdings auch saisonale Gründe (Thanksgiving und beginnendes Weihnachtsgeschäft).

Wieso etwas ändern, wenn es doch so gut läuft?

Somit ist die Frage von Zinsänderungen auf lange Sicht nicht akut. Sie kommt erst dann wieder auf die Tagesordnung, wenn sich an der Einschätzung der Lage samt den darauf gestützten Projektionen für Wachstum, Inflation und Beschäftigung etwas Nennenswertes ändert. Die Zinsprojektion wurde zum Ende des erfassten Zeitraums um 25 Basispunkte per Ende 2020 marginal zurückgenommen. Das fällt kaum ins Gewicht.

Der Dollar reagiert mit leicht nachgebenden Kursen. Denn mit dieser Ausrichtung der US-Geldpolitik sind Zinserhöhungen zunächst vom Tisch. Das soll auch gegenüber den im Untergrund rumorenden Krisenzeichen Beruhigung schaffen. Die notgedrungen neu gestartete quantitative Lockerung durch Ankäufe von T-Bills mit monatlich 60 Mrd. Dollar (fast das Dreifache der 20 Mrd. Euro/Monat der EZB) wird fortgesetzt.

Fazit: Die Lage ist für den Dollar derzeit günstig; allerdings sind auch kaum Faktoren erkennbar, von denen positive Überraschungen ausgehen könnten. Mehr als Stabilität ist derzeit nicht absehbar.

Empfehlung: Dollar-Positionen halten, nicht mehr ausbauen: Steady as she goes.

Meist gelesene Artikel
  • Rentenreform, Umlageverfahren, Gerechtigkeit: Warum der „Boomer-Soli“ am Kernproblem vorbeigeht

Der „Boomer-Soli“ ist keine Lösung, sondern unfaire Umverteilung

FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) bzw. die dort agierenden Forscher Stefan Bach, Maximilian Blesch, Annica Gehlen, Johannes Geyer, Peter Haan, Stefan Klotz und Bruno Veltri, will die Rentenlücke mit einer Sonderabgabe auf Alterseinkünfte schließen – innerhalb der Babyboomer-Generation. Das geht so nicht, emint FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber. Wer das Umlagesystem ernst nimmt, muss die Kinderfrage zentral stellen - oder er soll es ganz abschaffen.
  • Die Würde des Amtes verlangt Transparenz, nicht Kungelei

Schluss mit dem Hinterzimmer – Richterwahl neu denken!

FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber. © Foto: Verlag
Der Fall Brosius-Gersdorf zeigt: Nicht die Medien, sondern das undurchsichtige Auswahlverfahren für Verfassungsrichter ist das eigentliche Problem. Wer Recht über alle spricht, sollte sich auch öffentlich erklären müssen. Deutschland braucht endlich öffentliche Befragungen, fordert FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber.
  • Mit Merz aufs falsche Pferd gesetzt

Politik in der Schieflage

FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber. © Foto: Verlag
Zurück aus dem Urlaub zeigt sich FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber ein Deutschland im Wandel – doch zu vieles geht politisch weiter in die falsche Richtung. Politische Gegner sollen mit juristischen Mitteln ausgeschaltet, das Verfassungsgericht durch Personalrochaden auf Linie gebracht werden. Der Haushaltsentwurf ist Beweis für ein weiteres gebrochenes Versprechen der Regierung: deutlich mehr zu investieren. Viele Unternehmer nicken das ab, weil die Konjunktur etwas anzieht. Ein Fehler.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Silberpreis-Rally: Unsicherheit treibt Nachfrage nach sicherem Hafen

Indien treibt Silberboom

© TomekD76 / Getty Images / iStock
Die Silber-Rally nimmt Fahrt auf: Mit einem Anstieg von über 5% überschreitet der Silberpreis die Marke von 39 US-Dollar je Feinunze und lässt Gold hinter sich. Ausgelöst durch geopolitische Unsicherheiten und steigende Nachfrage in Indien, bleibt der Aufwärtstrend intakt. Erfahren Sie, warum Investoren trotz Rekordpreisen weiter in Silber investieren und welche Rolle die Industrie dabei spielt.
  • Fuchs plus
  • Handelsstreit und Kanadischer Dollar

Kanadas Notenbank ist besorgt

© metrokom / iStock / Thinkstock
Der Handelsstreit zwischen USA und Kanada eskaliert. Ab dem 01. August sollen Einfuhren des nördlichen Nachbarn mit 35% Abgaben belegt werden. Essentielle Güter, wie Energie, werden damit künstlich für amerikanische Verbraucher verteuert. Bei Energieimporten hängt die USA an Kanada. Umgekehrt ist die Abhängigkeit kanadischer Exporte in die USA noch größer. Allerdings wertet der Loonie zum Dollar auf und bestätigt diese Abhängigkeit nicht.
  • Projekt 5: Wöchentlicher Performance-Check der Banken und Vermögensverwalter

Benchmarkdepot dominiert – Gewinner, Verlierer und Trends der Kalenderwoche 29 im Überblick

Illustriert mit Canva und ChatGPT
Im aktuellen Wochenvergleich von Projekt 5 setzt das Benchmarkdepot mit höchster Rendite und minimalem Risiko den Maßstab. Während einige Banken wie HSBC Deutschland positiv überraschen, bleiben viele Institute hinter den Erwartungen zurück. Wer in dieser Kalenderwoche zu den Gewinnern zählt und wer enttäuscht, lesen Sie hier.
Zum Seitenanfang