Die Inflationsrate rutscht wieder ab
Die jüngsten Inflationsdaten dürften der EZB wenig Freude bereiten. Der Jahresvergleich hält sich mit 1% zwar im positiven Bereich. Die Monatsrate ist dagegen in den negativen Bereich zurückgefallen (-0,3%). Die Nachfrageschwäche spiegelt sich mittlerweile auch deutlicher im Preistrend wider. Damit bestätigt sich, dass der Spielraum der EZB gegen null geht. Eine erweiterte quantitative Lockerung brächte zweifelhafte Konjunktureffekte und noch schneller wachsende Risiken.
Die leichte Straffung zur Eindämmung der Risiken (Blasenbildung) verbietet sich angesichts der aktuellen Lage. Der Einkaufsmanager-Index verbesserte sich nur leicht von 50,3 auf 50,6 Punkte. Das bedeutet kaum mehr als Stagnation. Die Details dahinter zeichnen das bekannte Bild: Die Dienstleister liefern die Impulse (52,4 Punkte zuvor 51,5); die Industrie sackt immer tiefer in die Rezession ab (45,9 Punkte, zuvor 46,6).
Das ergibt die ungewohnte regionale Rollenverteilung mit Frankreich als Lokomotive und Deutschland als Bremsklotz. Der Einfluss der Handels- (Export-)probleme wird offenbar überschätzt: Die Handelsbilanz per Oktober zeigt mit 24,5 Mrd. Euro einen überraschend stark gewachsenen Überschuss. Die Konsenserwartung betrug lediglich 19,3 Mrd. Euro. Gründe sind steigende Exporte (+2,1% zum Vormonat; +4,1% zum Vorjahr) bei sinkenden Importen (-2,1% zum Vormonat, -3,2% zum Vorjahr).
Fazit: Aus dem Euroraum heraus sind keine Faktoren erkennbar, die die Devisenkurse bewegen.
Empfehlung: Außerhalb des Euroraums sollten auch die Anlagemöglichkeiten gesucht werden. Im Euro ist mit Zinsanlagen nichts zu verdienen.