Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2110
Widersprüchliche Signale aus dem Führungsgremium der Fed

Die US-Notenbank stochert im Nebel

Die Fed hat die Zinsen gesenkt. Copyright: Picture Alliance
Zins runter, Zins halten, Zins rauf. Das Führungsgremium der US-Notenbank weiß nicht, was zu tun ist. Die Unsicherheit ist so groß wie selten zuvor.

Der US-Zins ist zunehmend das Produkt eines (faulen) geldpolitischen Kompromisses. Das FOMC hat mit 7:3 Stimmen die nächste Zinssenkung beschlossen. Der US-Leitzins sinkt auf 1,75% bis 2% als Ziel für die FED-Funds. Der Blick auf die Prognosen („dots") zeigt das volle Ausmaß des Dissenses zwischen den Mitgliedern: Ein Drittel erwartet eine weitere Zinssenkung. Ein weiteres Drittel sieht keine Änderung. Und das verbleibende Drittel sieht die Zinssenkung als Fehler, der bis Jahresende durch eine Erhöhung korrigiert wird.

Die Währungshüter stochern mit der Stange im Nebel. Sie suchen einen gangbaren Weg, der sowohl den widersprüchlichen Konjunkturdaten als auch den politischen Risiken gerecht wird. Erkennbar sind die Beschäftigungsverluste durch den Exportrückgang im Gefolge der Handelskonflikte. Damit wächst das Handelsdefizit (statt zu sinken). Gleichzeitig haben als Nachklang der zuvor guten globalen Konjunktur die Einkommen aus dem Auslandsvermögen zugelegt. Das findet jedoch durch die von Trump angeheizten Konflikte ein Ende.

Die Schere geht auseinander

Das Defizit der Leistungsbilanz wird also wachsen. Denn dem schwachen Export steht wiederum eine robuste Inlandsnachfrage gegenüber. Die Umsätze der Einzelhändler legen weiter zu. Zuletzt stiegen sie um 0,4% (jeweils zum Vormonat) und damit stärker als erwartet (Konsens 0,2%). Auch die Industrieproduktion erholt sich mit einem Zuwachs von 0,6% nach -0,1% im Vormonat. Die Preise ziehen mittlerweile an. Die Kernrate entfernt sich mit 2,4% langsam nach oben hin vom Ziel.

Eine Lockerung lässt sich von einer robusten Konjunktur und anziehenden Preisen her schlecht begründen. Offenbar spielten der politische Druck und die nur noch beschränkte Autonomie der Notenbank eine Rolle.

Fazit: Kurzfristig wird der Dollar als sicherer Hafen im Kontext der geopolitischen Spannungen gestützt. Er bleibt aufgrund der Rendite-Vorteile attraktiv.

Empfehlung: Interessant zumindest als Beimischung im Bond-Portfolio ist etwa die brasilianische Dollar-Anleihe mit Laufzeit Januar 2021 (US 105 756 BS8 3), die rund 2,3% Rendite bietet.

Meist gelesene Artikel
  • Editorial 2025

Vermögensverwalter im Vergleich

Performance-Projekt 6, Stiftungsportfolio, ging am 31.12.2024 zu Ende. Illstration erstellt mit dall*e
ETF vs. Vermögensverwalter: Der tägliche Realitätscheck
  • Grüne zwischen Naivität und Kalkül

Wenn Vielfalt und naive Toleranz zur Gefahr werden

Die Berliner Grünen wollen Polizistinnen mit Kopftuch zulassen – ein gefährlicher Angriff auf die Neutralität im öffentlichen Dienst. Statt Sicherheit zu stärken, wird ideologischer Blindflug betrieben. Die Folgen? Spaltung, Misstrauen und ein Verlust des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Ein Standpunkt von FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber gegen die brandgefährliche Verklärung von Vielfalt.
  • Fuchs plus
  • Öl, Gas, Strom: Eine Preisfalle für Anleger

Energiepreise in Europa: Trügerische Stabilität

© tomas / stock.adobe.com
Die Inflation sinkt, so scheint es – doch das Bild trügt. Denn allein die Energiepreise drücken die Gesamtteuerung im April um über fünf Prozentpunkte. Tatsächlich steigen die Preise – ohne Energie – deutlich stärker. Wer jetzt Entwarnung ruft, ignoriert die Risiken am Gas- und Ölmarkt. Die Preisbremse könnte sich als Illusion erweisen.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Zollstreit-Pause: Notenbanken in USA, Europa, Japan und China in Warteposition

Notenbanken in Hab-Acht-Stellung

Die großen Notenbanken erhalten durch die Pause im Zollstreit eine Atempause. In den USA, Europa, Japan und China herrscht Unsicherheit aufgrund widersprüchlicher Daten: sinkende Inflationsraten bei steigenden Zinserwartungen. Besonders die Bank of Japan steht unter Druck, während die Auswirkungen des von Trump initiierten Zollschocks spürbar sind. Was bedeutet das für den zukünftigen Zinskurs der Notenbanken?
  • Fuchs plus
  • Ölpreis bleibt volatil

Rendite im Seitwärtsmarkt

© Wiski - Fotolia
Der Ölpreis bleibt volatil. Anfang Mai lag der Preis für Brent-Öl nahe den Jahrestiefs, doch nun ist er um 15% gestiegen. Aktuell bleibt die Handelsspanne zwischen 58 und 70 US-Dollar je Barrel bestehen. Der jüngste Anstieg wurde durch die Entspannung im Handelsstreit zwischen den USA und China ausgelöst. Doch die Zollsenkungen sind nur vorübergehend.
  • Fuchs plus
  • Wachstumschancen für Autozulieferer in China, USA und Europa

Autonomes Fahren: Chancen für Zulieferer

Autonomes Fahren wird zum Hoffnungsträger für Autozulieferer, mit rasanten Fortschritten in China, den USA und Japan. BYD plant, automatisierte Systeme auch in günstige Kleinwagen zu integrieren. Das dürften Markt-Impulse setzen. Der Markt für autonome Technik, besonders Lidar und Informationsverarbeitung, wird bis 2035 stark wachsen.
Zum Seitenanfang