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Verschuldung auf Rekordniveau, Teuerung zieht an, Zinsen ziehen nach

Die Welt steht vor der nächsten Finanzkrise

Anleger, Unternehmen, Privathaushalte und Staaten müssen sich auf die nächste Finanzkrise einstellen. Denn in der Weltwirtschaft braut sich ein Gemisch aus hoher Verschuldung, Teuerung und abflauendem Wachstum zusammen, das schwer beherrschbar ist.

In der Weltwirtschaft zeigen sich drei Trends, die zusammen eine unschöne Mischung ergeben. Die Verschuldung ist auf Rekordniveau und steigt weiter. Das Wachstums-Momentum lässt nach. Und die Inflation zieht an – was steigende Zinsen nach sich ziehen muss.

Die Rezeptur für ein weiteres Desaster

Das bedeutet: Das Risiko einer erneuten Finanzkrise steigt (siehe auch FUCHS-Devisen vom 27.7.). Der Schuldenstand weltweit ist auf dem Rekordniveau von 247 Billionen USD angekommen. Das ist mehr als das Dreifache (318%) der weltweiten Wirtschaftsleistung (BIP). Allein im ersten Quartal 2018 wuchs der Schuldenberg um 8 Billionen Dollar.
Private Haushalte verschulden sich ebenso wie Unternehmen, Finanzindustrie und Staaten. Treiber sind die seit Jahren enorm günstigen Zinsen – eine andauernde Spätfolge der Finanzkrise von 2007/08. Besonders hoch verschuldet sind Unternehmen in Kanada, Frankreich und der Schweiz. Die Privathaushalte haben insbesondere in der Schweiz und Dänemark zugelangt. Und die Verschuldungsquote steigt nach neusten Daten des Institute for International Finance (IIF) in USA und Australien.

Deflation ist nicht das Thema

Das über Jahre hoch gespielte Thema Deflation ist erledigt. In der Eurozone ist die Teuerung inzwischen bei 2% angekommen. Dennoch hält die EZB mit Rücksicht auf die staatliche Verschuldung und Bankbilanzen (in Italien) die Füße still. Selbst in der notorisch inflationsarmen Schweiz ist die Rate bei über 1% angekommen. In den USA werden knapp 3% Teuerung gemessen.

Zweistellig ist die Rate in der Türkei. Hier werden 15,4% gemessen, in Argentinien 29,5%, Ägypten 14,4%; in Venezuela ist das heimische Geld praktisch wertlos.

Das Ganze geht einher mit hoher Beschäftigung. Die Arbeitsmärkte in etlichen Industrieländern, aber auch Entwicklungsländern – voran Deutschland, aber auch Japan und die USA – sind leergefegt. Folge: Die Löhne ziehen an. Die Energiepreise haben schon deutlich zugelegt. Angesichts der weltweiten Spannungen (Iran) und der miesen Ernten durch den trockenen Sommer werden Energie- und Nahrungsmittelpreise weiter steigen. Da ist es beinahe schon von Vorteil, dass gerade jetzt das Weltwirtschaftswachstum an Fahrt verliert.

Die Zentralbanken sind zu zögerlich

Dennoch: Nicht nur in den USA ist die Notenbank gefordert, gegenzusteuern. Je länger die Zentralbanken warten – wie die EZB oder die türkische Notenbank – desto heftiger muss die Reaktion möglicherweise ausfallen. Eins ist jedenfalls sicher: Die Zinsbelastung wird in den nächsten Jahren deutlich steigen. Zahlreiche Schuldner werden in die Bredouille kommen.

Davon abgesehen bahnt sich dann auch an den Kapitalmärkten ein Paradigmenwechsel an. Aktien geraten unter Druck. Wenn dann das Herdenverhalten einsetzt, wird es eng am Ausgang. Ein kräftiger Absturz zahlreicher Indizes ist sehr wahrscheinlich.

 

Fazit:

So schwierig die genaue Terminierung ist – aber die kommenden ein bis drei Jahre halten das akute Risiko der nächsten Finanzkrise bereit. Offen ist eher, wie heftig sie ausfällt.


Hinweis:

Unser Jahresausblick „Anlagechancen 2019" wird in diesem Herbst den Titel tragen „Die Hausse vor dem Ende". Dort gehen wir ebenfalls dezidiert auf die Lage ein – und wie Anleger damit umgehen können. Sie können das Buch per Email unter leserservice@fuchsbriefe.de vorbestellen.

 

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