Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1304
Verschuldung auf Rekordniveau, Teuerung zieht an, Zinsen ziehen nach

Die Welt steht vor der nächsten Finanzkrise

Anleger, Unternehmen, Privathaushalte und Staaten müssen sich auf die nächste Finanzkrise einstellen. Denn in der Weltwirtschaft braut sich ein Gemisch aus hoher Verschuldung, Teuerung und abflauendem Wachstum zusammen, das schwer beherrschbar ist.

In der Weltwirtschaft zeigen sich drei Trends, die zusammen eine unschöne Mischung ergeben. Die Verschuldung ist auf Rekordniveau und steigt weiter. Das Wachstums-Momentum lässt nach. Und die Inflation zieht an – was steigende Zinsen nach sich ziehen muss.

Die Rezeptur für ein weiteres Desaster

Das bedeutet: Das Risiko einer erneuten Finanzkrise steigt (siehe auch FUCHS-Devisen vom 27.7.). Der Schuldenstand weltweit ist auf dem Rekordniveau von 247 Billionen USD angekommen. Das ist mehr als das Dreifache (318%) der weltweiten Wirtschaftsleistung (BIP). Allein im ersten Quartal 2018 wuchs der Schuldenberg um 8 Billionen Dollar.
Private Haushalte verschulden sich ebenso wie Unternehmen, Finanzindustrie und Staaten. Treiber sind die seit Jahren enorm günstigen Zinsen – eine andauernde Spätfolge der Finanzkrise von 2007/08. Besonders hoch verschuldet sind Unternehmen in Kanada, Frankreich und der Schweiz. Die Privathaushalte haben insbesondere in der Schweiz und Dänemark zugelangt. Und die Verschuldungsquote steigt nach neusten Daten des Institute for International Finance (IIF) in USA und Australien.

Deflation ist nicht das Thema

Das über Jahre hoch gespielte Thema Deflation ist erledigt. In der Eurozone ist die Teuerung inzwischen bei 2% angekommen. Dennoch hält die EZB mit Rücksicht auf die staatliche Verschuldung und Bankbilanzen (in Italien) die Füße still. Selbst in der notorisch inflationsarmen Schweiz ist die Rate bei über 1% angekommen. In den USA werden knapp 3% Teuerung gemessen.

Zweistellig ist die Rate in der Türkei. Hier werden 15,4% gemessen, in Argentinien 29,5%, Ägypten 14,4%; in Venezuela ist das heimische Geld praktisch wertlos.

Das Ganze geht einher mit hoher Beschäftigung. Die Arbeitsmärkte in etlichen Industrieländern, aber auch Entwicklungsländern – voran Deutschland, aber auch Japan und die USA – sind leergefegt. Folge: Die Löhne ziehen an. Die Energiepreise haben schon deutlich zugelegt. Angesichts der weltweiten Spannungen (Iran) und der miesen Ernten durch den trockenen Sommer werden Energie- und Nahrungsmittelpreise weiter steigen. Da ist es beinahe schon von Vorteil, dass gerade jetzt das Weltwirtschaftswachstum an Fahrt verliert.

Die Zentralbanken sind zu zögerlich

Dennoch: Nicht nur in den USA ist die Notenbank gefordert, gegenzusteuern. Je länger die Zentralbanken warten – wie die EZB oder die türkische Notenbank – desto heftiger muss die Reaktion möglicherweise ausfallen. Eins ist jedenfalls sicher: Die Zinsbelastung wird in den nächsten Jahren deutlich steigen. Zahlreiche Schuldner werden in die Bredouille kommen.

Davon abgesehen bahnt sich dann auch an den Kapitalmärkten ein Paradigmenwechsel an. Aktien geraten unter Druck. Wenn dann das Herdenverhalten einsetzt, wird es eng am Ausgang. Ein kräftiger Absturz zahlreicher Indizes ist sehr wahrscheinlich.

 

Fazit:

So schwierig die genaue Terminierung ist – aber die kommenden ein bis drei Jahre halten das akute Risiko der nächsten Finanzkrise bereit. Offen ist eher, wie heftig sie ausfällt.


Hinweis:

Unser Jahresausblick „Anlagechancen 2019" wird in diesem Herbst den Titel tragen „Die Hausse vor dem Ende". Dort gehen wir ebenfalls dezidiert auf die Lage ein – und wie Anleger damit umgehen können. Sie können das Buch per Email unter leserservice@fuchsbriefe.de vorbestellen.

 

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Mehr Innovationen mit Patenten und Lizenzen aus dem Ausland

Wissensimport für mehr Neuentwicklungen

Wissensimporte aus dem Ausland verschaffen Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil. Das zeigt eine Studie des ZEW. Unternehmen, die Wissen importieren, sind insgesamt innovativer und oft erfolgreicher.
  • Warum Deutschland an Attraktivität für internationale Führungskräfte verliert

Fachkräfte suchen Sicherheit

Fuchsbriefe-Herausgeber Ralf Vielhaber. © Foto: Verlag Fuchsbriefe
Erneut erschütterte ein islamistisch motivierter Messermord die Republik. Er fand am Wochenende im weltoffenen Westen der Republik statt, ausgerechnet auf einem "Festival der Vielfalt". Wer glaubt, dass sich ausländische Fachkräfte von dieser "Willkommenskultur" und ihren Folgen eingeladen fühlen in Deutschland zu arbeiten, ist schief gewickelt, schreibt FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber in seinem heutigen Standpunkt.
  • Fuchs trifft Pferdchen, Der Geldtipp-Podcast, Teil 45

Geldtipp – Pferdchen trifft Fuchs: Wie das Portfolio wieder ins Gleichgewicht kommt

Geldtipp-Podcast. ©SpringerNature
Wenn eine Anlageklasse besonders stark zulegt oder auch verliert, verschiebt sich die gesamte Vermögensstruktur. In der 45. Episode des Geldtipp-Podcasts sprechen Pferdchen und Fuchs darüber, wie das Rebalancing des Portfolios funktioniert und was Anleger dabei beachten müssen.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • FUCHS-Produktcheck: DWS Fintech ND

Themenfonds für die Finanzbranche

In der Finanzbranche gibt es wieder gute Anlagemöglichkeiten und hohe Renditechancen. Sehr erfolgreich werden diese vom DWS Fintech ND genutzt. FUCHS-Kapital hat sich den Fonds angesehen.
  • Fuchs plus
  • Zinssenkungen und Autosektor im Fokus

Börse: Hohe Korrektur-Wahrscheinlichkeit

Die Börsen haben die nächsten Zinssenkungen bereits fest eingepreist und abgehakt. Sie debattieren bereits über die nächsten Zinsschritte und zunehmend über die nahende US-Präsidentschaftswahl. Massiv unter Druck steht der Automobil-Sektor. Anleger sollten besonnen durch das unruhige Fahrwasser steuern.
  • Fuchs plus
  • Die verdeckte Seite von Mario Draghis industriepolitischem Vorstoß

Draghis hidden agenda: Eurobonds

Ex-EZB-Chef Mario Draghi fordert einvernehmlich mit EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen (CDU) eine koordinierte Industriepolitik, schnellere Entscheidungswege und massive Investitionen in der EU, um deren Zukunftsfähigkeit zu sichern. Doch Draghi und von der Leyen haben eine "hidden agenda".
Zum Seitenanfang