Fataler Eindruck der US-Geldpolitik
Donald Trump hat Zinssenkungen gefordert – und er bekommt sie. Dieser problematische Eindruck überdeckt die tatsächliche Lage. Die Konjunktursignale sind längst nicht alle positiv. Vor allem die verarbeitende Industrie der USA sendet Schwächesignale. Der sektorale Einkaufsmanager-Index fiel auf 50 Punkte zurück. Auch in den USA belegen nur noch die Dienstleister Dynamik.
Die Orders dauerhafter Güter lieferten zwar auf den ersten Blick eine positive Überraschung. Der Zuwachs betrug 2% zum Vormonat (Konsens +0,5%). Indes wurden die Daten des Vormonats deutlich von -1,3% auf -2,3% korrigiert. Was also diese 2% wert sind, wird sich noch zeigen. Selbst wenn dieses Ergebnis bestätigt würde, würde es nicht das Minus der Vormonate ausgleichen.
Der Export ist schwach
Der für die gesamten USA erhobene Index der Chicago Fed deutet auf eine negative Wachstumslücke. Das bedeutet: Wachstum unter Potential. Die jüngste Handelsbilanz bestätigt, dass die US-Wirtschaft für Trumps Handelskrieg durch schwache Exporte bezahlen muss. Stark betroffen sind mit den Agrar- und den Investitionsgütern die wichtigsten Exportprodukte der USA.
Von dieser Seite her wäre eine lockere Geldpolitik zu begründen. Neben dem fatalen Eindruck der Abhängigkeit vom Präsidenten kommt noch der ebenfalls problematische Etat-Kompromiss hinzu: Die Einigung über die Ausgaben wurde durch das Einverständnis zu einer höheren Kreditaufnahme erzielt. Hier entstehen Risiken für die Stabilität, die zum Misstrauen gegen den Dollar werden könnten. Zunächst geht davon allerdings ein Schub für die US-Wirtschaft aus, zum Nutzen der anlaufenden Wahlkampagne Trumps.
Fazit: Die gegensätzlichen Kräfte sorgen unterm Strich für einen stabilen Dollar.
Empfehlung: Im Dollar sinken die Renditen. Emerging Market-Währungen sind die Anlage-Alternative.