Japans wachsender Schuldenberg lastet auf dem Yen
Die japanische Staatsverschuldung steigt munter weiter – und das noch eine ganze Weile. Ab März 2026 wollte Nippons Regierung den Staatshaushalt ohne weitere Schuldenaufnahme finanzieren. Laut Ayako Fujita, Mitglied im Schuldenmanagement-Gremium des japanischen Finanzministeriums ist das aber so gut wie unmöglich. Um die Folgen der Corona-Pandemie abzuschütteln, seien weiterhin große fiskalische Anstrengungen notwendig.
Ausgabenkürzungen oder Steuererhöhungen seien allerdings unwahrscheinlich. Laut Fujita würden solche Maßnahmen das jährliche BIP-Wachstum um mindestens 1% ausbremsen. Im Klartext heißt das: Die Bank of Japan kann gar nicht anders, als weiter billige Liquidität bereit zustellen. Angesichts einer Staatsverschuldung von 256% fürchtet Tokyo steigende Zinsen wie der Teufel das Weihwasser.
Spekulationen gegen den Yen
Das Währungspaar USD|JPY verläuft weiter in einer engen Range zwischen 108,5 und 109,1. Wir bleiben dabei, dass der obere Ausbruch aus der Seitwärtsbewegung nur eine Frage der Zeit ist – losgelöst von weiter steigenden US-Zinsen. Signalwirkung dürfte ein nachhaltiger Ausbruch der Anleiherenditen 10-jähriger US-Staatsanleihen über 1,7% sein. Die 10-jährigen japanischen Anleihen sind seit Februar 2021 im Trend rückläufig. Seit April liegen sie eng um 0,08%.Das Paar EUR|JPY hat indes zu einer Gegenbewegung angesetzt. Nach Kursen bei 133,35 am Mittwoch, konsolidierte der Kurs zuletzt bis auf 132,8. Analysten sehen darin allerdings nur eine kurze Korrektur, die sich gut als Einstieg für weitere Spekulationen gegen den Yen nutzen lässt. Die Zinsen für 10-jährige deutsche Staatsanleihen sind weiterhin im Klettermodus (zuletzt -0,1). Allein das dürfte das Paar EUR|JPY höher treiben.
Fazit: Spekulationen gegen den Yen werden auf lange Sicht fundamental gestützt.