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Der Loonie ist der gefragtere Dollar-Bruder

Kanadas Notenbank muss härter gegensteuern

Umriss von Kanada mit Lupe. © metrokom / iStock / Thinkstock
Fernab der kriegerischen Auseinandersetzungen in Osteuropa liegt Kanada. Das Land ist ein geopolitischer Kriegsprofiteur: Die Rohstoff-Nachfrage zieht an, Kapital sucht Sicherheit. Das gilt aber prinzipiell auch für die USA. Die Frage ist nur, welche Währung davon mehr profitiert.
Die straffere Geldpolitik der Bank of Canada stärkt den Kanada-Dollar. Anfang März hob die BoC den Leitzins erstmals seit 2018 an; er liegt nun bei 0,5%. Angesichts steigender Inflationsraten (für März werden ca. 6% prognostiziert), wächst bei den kanadischen Geldhütern die Notwendigkeit, weitere Leitzinserhöhungen vorzunehmen. Die Bank of Montreal geht davon aus, dass die BoC nun bei jeder weiteren Zinssitzung die Zinsen um 25 Basispunkte erhöhen wird. Im Gesamtjahr 2022 wären das dann 150 Punkte.

Loonie steigt zum großen Dollar-Bruder

Seit unserer letzten größeren Loonie-Analyse ist die FUCHS-Devisen-Prognose voll aufgegangen. Wir empfahlen Ihnen das Paar USD|CAD zu shorten (vgl. FD vom 28.01.2022). Seitdem ging es für das Paar von 1,276 auf mittlerweile 1,257. Das ist ein Unterstützungsniveau, das vorerst den US-Dollar vor weiteren Kursverlusten schützt. Der Spielraum für den US-Dollar dürfte aber begrenzt sein – es gibt für ihn mehr Abwärts- als Aufwärtsrisiken.

Wir gehen davon aus, dass die Unterstützung in absehbarer Zeit fällt. Die nächste charttechnische Hürde liegt dann bei 1,250, danach ist der Weg frei bis 1,240. Die Geldpolitik der Notenbanken ist gleichgerichtet straff und auch die Konjunktur "brummt" in beiden Ländern. Im ersten Quartal wird laut vorläufigen Prognosen Kanadas BIP um mehr als 5% zulegen. Als Rohstoff-Nation ist Kanada allerdings in besonderer Weise Profiteur des Ukraine-Krieges. Die Faustregel lautet: Steigen die Rohstoff-Preise, steigt der Kanada-Dollar. Die Bedeutung des US-Dollars als sicherer Hafen wird mit den zunehmenden Friedens-Hoffnungen abnehmen.

Kanada-Dollar schwingt mit der Konjunktur

Die größte Gefahr für den Kanada-Dollar liegt in einer sich deutlich abflauenden Konjunktur. Darauf deutet aber zumindest mittelfristig wenig hin. Die Inflation wird vermutlich im April ihren Höhepunkt erreichen, die Energiepreise wieder sinken. Ein "Abwürgen" der kanadischen Konjunktur steht daher vorerst nicht im Raum. 

Auch die innenpolitischen Unruhen (Trucker-Proteste) sind wieder eingefangen. Eine drohende Neuwahl konnte Premierminister Trudeau abwenden. Hintergrund war, dass die sozialdemokratischen New Democrats ankündigte seine liberale Minderheitsregierung in der Frage der Erhöhung des Verteidigungsetats nicht zu unterstützen. Trudeau versprach als Tauschhandel sozialpolitische Investitionen, die Stabilität in Ottawa ist wieder hergestellt. 

Fazit: Der Loonie muss gegen den US-Dollar eine hartnäckige Unterstützung überspringen. Das Chance-Risiko-Profil spricht aber eher für die Kanadier.

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