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Vermögensstrategie

Liquidität abbauen

Börsensprünge in Europa und die Aussicht auf einen Zinsschritt in den USA haben die Märkte in Bewegung gebracht. Lesen Sie, welche Vermögensstrategie wir vor diesem Hintergrund verfolgen.

Aktivdepot: Aktien weiter stärker gewichtet

Der Jahresauftakt brachte fundamentale Marktbewegungen mit sich. Die Börsen, voran ein stürmischer DAX, legen kräftig zu. Der Deutsche Aktienindex hat zum Quartalsschluss zwar den Kursstand von 12.000 Zählern knapp verfehlt. Dennoch war es das beste erste Quartal für den Index seit mehr als zehn Jahren. Europas Börsen laufen besser als die Märkte in Übersee. Unsere Übergewichtung dieser Region gegenüber den USA war also goldrichtig. Der Dow-Jones-Index ist seit Jahresanfang in einer Seitwärtsbewegung. Er notiert aktuell zwischen 17.000 und 18.000 Punkten. Dabei holt der Dow letztlich Atem nach seinem Anstieg von 16.000 Punkten seit Oktober 2014. Schließlich muss er die Aussicht auf steigende Zinsen verarbeiten. Die US-Notenbank verschiebt ihren ersten Zinsschritt verbal zwar sukzessive weiter in die Zukunft. Aber die Händler glauben, dass er noch in diesem Jahr kommen wird – und sie versuchen abzuschätzen, welche Auswirkungen er haben könnte. Dennoch ist der langfristige Aufwärtstrend an der Wall Street intakt. Die Aussicht auf steigende Zinsen in den USA treiben den US-Dollar kräftig an. Allein seit dem Jahresanfang hat der Greenback gegenüber dem Euro von 1,21 auf aktuell 1,07 EUR/USD zugelegt. Insofern haben Investoren in den USA neben ordentlichen Kursgewinnen auch auf der Wechselkursseite ein gutes Plus verbucht. Dennoch ergibt sich für die kommenden Monate hier eine Neugewichtung. Zwar wird die Rally des US-Dollar noch weitergehen. Wir erwarten einen Anstieg in diesem Aufwertungszyklus bis auf Kurse von 0,85 EUR/USD. Dennoch dürfte das Umschichten von Geldern aus den USA nach Europa fortgesetzt werden. Daher bevorzugen wir auch in den kommenden Monaten europäische Börsen gegenüber den US-Märkten. Unter dem Strich dürften hierzulande die Kursgewinne höher sein als in den USA. Der Ölpreis stabilisiert sich bei Kursen von 50 bis 60 US-Dollar je Fass. Wir haben das für den Aufbau einer ersten Position genutzt (vgl. Depot auf S. 6), weil wir davon ausgehen, dass der Ölpreis mit einer beschleunigten Weltkonjunktur auch wieder steigen wird. Seit unserem Einstieg liegen wir mit der Position gut im Plus und halten daran fest. Der Goldpreis wird weiterhin auf der Stelle treten und sich zwischen 1.150 und 1.250 US-Dollar je Feinunze bewegen. Auf diesem Preisniveau liegen für viele Goldminen die Förderkosten. Daher ist der Preis bei 1.200 USD je Feinunze gut unterstützt. Allerdings ist nicht mit neuen größeren Kursschüben zu rechnen. Auch dagegen spricht die US-Zinsperspektive. Neue Gold-Investments bieten sich daher bis auf weiteres nicht an. Dieses Szenario hatten wir bereits vergangenen Oktober im FUCHS-Geldanlagebuch prognostiziert.  Wie richten wir unsere Vermögensstrategie für die kommenden Monate aus? Grundsätzlich ändern wir an der Aufteilung der Anlageklassen nichts (vgl. Übersicht oben). Allerdings haben wir in der aktuellen Marktlage mit unserem relativ vorsichtigen Value-Ansatz das gleiche Problem wie viele institutionelle Investoren. Wir haben noch relativ viel Liquidität, sehen den steigenden Märkten hinterher und warten auf eine etwas größere Korrektur, die wir zum Einstieg nutzen können. Das Hochfahren der Aktienquote ist jedoch schwierig und eine gewisse Herausforderung, wenn wir nach Titeln mit angemessenen Chance-Risiko-Verhältnissen suchen. Denn wir wollen nicht einfach in den Markt springen, nur um mit dabei zu sein. Möglicherweise kommen wir ja ab Mai zum Zuge.  Sollte das Gros der Anleger das Motto „Sell in May...“ (Verkaufe im Mai) beherzigen, werden wir das Gegenteil tun: „Buy in May!“ Denn fundamental sprechen die Liquiditätsversorgung der Märkte durch die Notenbanken, die wirtschaftliche Entwicklung und auch die Bewertung vieler Firmen für eine noch längere Zeit fortgesetzte Rally. Dass die überfällige Korrektur ganz ausbleiben soll, können wir uns aber nicht vorstellen. Wenn die Aktienkurse in den Sommermonaten zumindest etwas zusammenschmelzen sollten, werden wir beherzt zugreifen. Gilt dann auch der zweite Teil der erwähnten Börsenregel „...but remember to come back in September.“ (... aber denk‘ daran, im September an die Börse zurückzukehren.“), dann sind wir schon investiert. Grundsätzlich suchen wir bei unseren Einzelinvestments weiter vorrangig nach Value-Titeln. Diese sollen sich durch eine faire Bewertung und attraktive Dividendenrendite auszeichnen. Daneben werden wir auch weiterhin nach „gefallenen Engeln“ Ausschau halten, bei denen der Mut zum Einstieg durch überdurchschnittliche Ertragschancen belohnt wird.

Fazit: Wir fühlen uns nach wie vor wohl mit unserer Vermögensstruktur. Die Barreserve ist uns insgesamt zu hoch. Diese gezielt und mit guten Gewinnaussichten abzubauen, wird die Herausforderung der nächsten Monate sein. Wie wir dies anhand ausgewählter Einzeltitel umsetzen werden, können Sie in unserem Anlagedepot auf S. 6 verfolgen.

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