Nur kurzfristige Schwächung des US-Dollars
Der Rutsch des Dollar unter die Marke von 1,20 zum Euro wird nur vorübergehend sein. Derzeit überwölbt die Politik die wirtschaftlichen Fakten. Vor allem der Zinsvorsprung der USA wird sich in den Wechselkursen bald wieder stärker abbilden.
Zwar werden die Prognosen für die Eurozone kräftig angehoben. Beim IWF von 1,6% auf 2,2% für 2018. Die global anziehende Konjunktur sorgt für wachsende Nachfrage und damit für leichte Überschüsse in der Leistungsbilanz der Eurozone. Die Binnennachfrage, vor allem der Konsum, ist wichtiger geworden. Die Inflation ist aber mit 1,3% weiter klar unterm Ziel (2%). Der Abbau der Arbeitslosigkeit kommt eher langsam voran. Der Lohndruck ist noch überschaubar.
Japan top - Großbritannien steigt ab
Auch Japan ist konjunkturell auf einem guten Weg. Der Antrieb kommt vom Außenhandel her. Handelsvolumen und Überschuss tendieren weiter nach oben. Der klar positive Konjunkturtrend stützt sich auf die extrem expansive Geldpolitik, die den Yen schwächen und damit den Export unterstützen soll.
Die britische Konjunktur kühlt sich dagegen ab. Der Einkaufsmanager-Index ist bereits zum 2. Mal in Folge deutlich gefallen. Das Defizit vergrößerte sich um 13% zum Vormonat. Der Trend der Löhne (2,5%) bleibt schwächer als die Inflation (3%), was den Konsum schwächt. Wobei bislang der Optimismus dominiert.
Demgegenüber rücken die positiven wirtschaftlichen Fakten der US-Wirtschaft vorübergehend in den Hintergrund. Die Steuerreform erzeugt einen zusätzlichen, kräftigen Wachstumsimpuls. Das Misstrauen gegenüber dem Dollar ist aber durch die Bemerkungen des US-Finanzministers Steven Mnuchin über den Nutzen eines schwachen Dollar für die USA gestiegen. Die Bemerkung des Kandidaten Donald Trump, der öffentlich mit dem Gedanken an einen Default der USA samt anschließendem Schuldenschnitt spielte, werden wieder wach.
Politische Kurse haben kurze Beine
Es ergibt sich ein Szenario mit wachsenden Zinsvorteilen für den Dollar. Das gibt dem Dollar im Laufe des Jahres neuen Auftrieb. Nur kurzfristig profitiert der Yen von seiner Rolle als sicherer Hafen.
Die Bewegungen des GBP am Devisenmarkt werden von den Brexitverhandlungen dominiert. Die Aussicht, dass die Währungshüter bereit sind, das Pfund mit höheren Zinsen zu verteidigen, stützt die britische Währung. Solange die Schwelle bei 0,93 Pfund je Euro nicht überschritten wird, sollte das Pfund per Saldo seitwärts gehen, die Volatilität steigt aber.
Der Schweizer Franken hat bereits wieder kräftig zugelegt. Nachdem schon Kurse über 1,18 Franken je Euro erreicht waren, ging es in zwei Tagen zurück unter 1,16 – ohne dass es relevante Daten und Informationen aus der Schweiz gegeben hätte. Offenbar ist der Bedarf für einen sicheren Hafen wieder stärker geworden.
i |
FUCHS DEVISEN Wechselkurs- und Zinsprognose auf 12 Monate |
||||||
|
Kurs Vorjahr | Kurs aktuell | 1. Quartal 2018 | 2. Quartal 2018 | 3. Quartal 2018 | 4. Quartal 2018 | |
Hinweis: Diese Tabelle gibt die Meinung der Redaktion zur Zins- und Wechselkursentwicklung wichtiger Währungen wieder. Sie dient ausschließlich zur Orientierung und ist nicht als Handlungsaufforderung zu sehen. Insbesondere Wechselkursprognosen unterliegen einer hohen Unsicherheit. Alle Angaben ohne Gewähr. |
|||||||
€ |
USD |
1,119 |
1,25 |
1,23 – 1,27 |
1,23 – 1,27 |
1,19 – 1,24 |
1,17 – 1,23 |
CHF |
1,097 |
1,16 |
1,16 – 1,19 |
1,17 – 1,19 |
1,17 – 1,20 |
1,18 – 1,21 |
|
GBP |
0,843 |
0,88 |
0,88 – 0,93 |
0,89 – 0,93 |
0,91- 0,95 |
0,91 – 0,95 |
|
JPY |
115,800 |
136,3 |
135 -140 |
135 -140 |
133 -137 |
135 -140 |
|
3-Monats Geld |
-0,300 |
-0,33 |
-0,30 – 0,00 |
-0,30 – 0,00 |
-0,30 – 0,00 |
-0,30 – 0,00 |
|
10-Jährige Bund |
-0,310 |
0,43 |
0,40 – 0,65 |
0,40 – 0,80 |
0,65 – 0,85 |
0,70 – 1,05 |
|
|
|||||||
$ |
JPY |
103,500 |
109,7 |
108 -115 |
108 - 115 |
108 - 115 |
111 - 118 |
3-Monats Geld |
0,840 |
1,78 |
1,60 – 1,95 |
1,60 – 1,95 |
1,80 – 2,20 |
1,80 – 2,20 |
|
10-Jährige Treasuries |
1,570 |
2,79 |
2,45 – 2,90 |
2,55 – 3,00 |
2,60 – 3,00 |
2,80 – 3,20 |
Fazit: Wir erwarten im Verlauf des ersten Quartals eine Korrektur des Euro und Yen zugunsten des Dollar. Dollar-Kurse über dem aktuellen Niveau sind negative Übertreibungen, die korrigiert werden.