Peking will keine "Ketchupflaschen-Inflation" bekommen
Gratwanderung zwischen Inflationsbekämpfung und Wirtschaftserholung
Damit das so bleibt, verfolgt China eine zweigeteilte Strategie (FB vom 15.06.2022). Einerseits gibt es weiter die harten Lockdowns. Zahlreiche Millionenstädte sind in Quarantäne, es werden gigantische Testkapazitäten aufgebaut. Die Kosten liegen Schätzungen zufolge 1,5% des BIP. Ebenso in das Bild passt, dass Peking die Subventionen für E-Autos beendet hat. Beides drückt die Nachfrage und wirkt inflationsdämpfend. Moodys senkte jüngst die BIP-Prognose für China 2022 von 5,2% auf 4,5%.
Auf der anderen Seite gibt es eine "stotternde" wirtschaftliche Erholung. Die Industrie konnte zuletzt wieder ihre Produktion erhöhen, die Investitionen nahmen zu und die Dienstleister schwächelten immerhin weniger als erwartet. Seit Juni werden wieder Visa vergeben, um die Wirtschaftstätigkeit anzuregen.
Neutraler Kurs der Notenbank
Die Notenbank Peoples Bank of China hält in diesem Umfeld die Füße still. So wurde bei der jüngsten Sitzung (20.06.) der Zinssatz für die 1-jährigen und 5-jährigen Kreditkonzessionssätze unverändert gelassen. Sollte die Inflation weiter gering bleiben, sind allerdings geldpolitische Lockerungen vorstellbar.
USD|CNY scheinen in diesem Umfeld bei Kursen um 6,71 ihre Unterstützung gefunden zu haben. Nach der kräftigen Kletterpartie des US-Dollar im April und Mai, gewichten FUCHS-Devisen das Währungspaar vorerst neutral. Long-Chancen sehen wir für den Yuan gegenüber dem Euro und dem Yen.