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Emerging Markets & Exoten

Russlands Wirtschaft überrascht

In Osteuropa breitet sich der Trend steigender Zinsen weiterhin aus, während in Russland trotz wirtschaftlicher Schwächen ein Wirtschaftswachstum von 2% eingesetzt hat. Die Korruption in Brasilien lässt das Land immer mehr zur Bananenrepublik verkommen. Spannend bleibt auch die Entwicklung des Bitcoins.

Rumänien - Die Notenbank zieht die Zinsen rauf

Der Trend steigender Zinsen breitet sich in Osteuropa aus. Nach der tschechischen Notenbank hoben jetzt die rumänischen Währungshüter der NBR die Leitzinsen um jeweils 25 Basispunkte an. Damit steht der zentrale Reposatz bei 2%, der Einlagensatz bei 1% und die Spitzenrefinzierung bei 3%.

Hintergrund ist die anziehende Inflation. Im Gefolge des starken Wachstums (8,6% zum Vorjahr!) liegt sie mit 3,2% leicht über dem Ziel von 2,5% (Toleranzgrenze 3,5%). Notenbankchef Mugur Isarescu stellte in seiner Stellungnahme die Inflationserwartungen in den Mittelpunkt. Sein Hauptargument: Angesichts der Wucht des Anstiegs drohen sich die Erwartungen zu verselbständigen.

Die Inflationsrate lag im Sommer noch unter null. Sie wird in den nächsten Monaten 4% überschreiten. Erst gegen Jahresende wird die Toleranzgrenze bei 3,5% wieder erreicht. Die Währungshüter sehen sich daher zu einer schnellen und deutlichen Reaktion genötigt, um das Vertrauen der Märkte und die Kontrolle der Entwicklung zu behalten; zumal die Konjunktur stark bleibt. Der reale Leitzins ist demgegenüber immer noch negativ. Es sind also weitere Zinserhöhungen nötig.

Fazit: Der Leu (Kurs: 4,64) wird dank der starken Zinserwartungen anziehen.

Russland - Positive Überraschung

Russlands Wachstum könnte 2017 schon um die 2% erreicht haben. Und das trotz der bekannten wirtschaftlichen Schwächen. Der Ölpreis hat etwas stärker zugelegt als erwartet. Daraus sollten positive Effekte sowohl von der fiskalischen Seite – etwas größere Ausgabenspielräume – als auch von der privaten Binnennachfrage her – zusätzliche Aufträge der Ölförderer an ihre Zulieferer – entstanden sein.

Spielraum für weitere Lockerungen ist gegeben. Denn die Notenbank hat die Inflation wieder fest im Griff. Sie betrug zuletzt 2,5% und lag damit am unteren Rand des Zielbereichs. Eine Zinssenkung um 100 Basispunkte auf dann 6,75% ist wahrscheinlich. Denn die bisherigen Signale der Notenbankchefin Elvira Nabiulina deuten auf einen eher vorsichtigen Kurs hin.

Fazit: Der Rubel (Kurs: 68,14) hat einen Boden gefunden. Positive Überraschungen setzen einen signifikanten Anstieg des Ölpreises voraus.

Brasilien - Failed State

Unverändert steht die Korruption der politischen Klasse Brasiliens im Mittelpunkt der internationalen Aufmerksamkeit. Präsident Michel Temer wird nun offiziell beschuldigt, Regierungsverordnungen gegen Bezahlung zu liefern. Er hat aber weiterhin nichts zu befürchten, da er seine Koalition auf seine Weise zusammenhält. Die neue Arbeitsministerin wurde zur Zahlung ausstehenden Lohns und Sozialversicherungsbeiträgen verurteilt. Sie hatte Bedienstete schwarz beschäftigt. Sie gab immerhin ihr Parlamentsmandat auf. Der Nachrücker wurde zu zwölf Jahren Haft wegen Vergewaltigung Minderjähriger verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Er gilt daher als besonders zuverlässiger Temer-Unterstützer.

Unterdessen geht die eher flache Erholung der brasilianischen Wirtschaft weiter. Die Industrieproduktion legt mit 2,2% zum Vorjahr weiter leicht zu. Und der Einzelhandel hat offenbar das Niveau vor der Krise (2015) wieder erreicht. Die steigenden Ölpreise entlasten Brasiliens Budget.

Fazit: Der schwache Trend des Real (Kurs: 3,88) bleibt bestehen.

Bitcoin - Google zeigt die Richtung

Der künftige Bitcoinkurs (und seiner Derivate) lässt sich leicht mittels Google vorhersagen. Das hat unser Analysepartner und Risikomessspezialist Christan Libor von Quanvest festgestellt. Er zeigt auf, dass die mengenmäßige Anfrage auf Google nach dem Suchbegriff Bitcoin in einem engen Verhältnis zur der Nachfrage nach Bitcoins steht. Der Bitcoin ist somit eine Selbstreferenz wie der Neue Markt in den späten 90ern oder die holländische Tulpenblase im 17. Jahrhundert.

Eine einbrechende Nachfrage auf Google ist ein Frühindikator für eine einbrechende Nachfrage nach Bitcoins. Davon geht Libor als „relativ sicher" aus. „Die Spirale kann sich nach unten dann in der gleichen Weise wie ein Teufelskreis verstärken, so wie sie sich seit 2013 nach oben gedreht hat."

Fazit: Ein Blick in die Details des letzten halben Jahres veranlasst zu einer Bitcoin-Prognose von 8.700 USD (statt 13.544 USD) für die kommenden zwei bis drei Wochen, sofern der Bitcoin der roten Linie folgt, die durch Google Trends als Prognose vorgegeben wird.

Lesen Sie dazu auch unseren Artikel vom 11.01.2018: Wo der Bitcoinkurs in einem Monat steht

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