Schwellenländer sind Profiteure des geldpolitischen Schwenks
Die Emerging Markets werden bei Anlegern im nächsten Jahr im Rampenlicht stehen. Denn in den USA geht eine Ära zu Ende. Die Notenbank wird 2024 ihre kräftigste Leitzinsanhebungsphase wohl beenden - und vermutlich sogar wieder die Richtung wechseln. Im November noch beteuerte Jerome Powell, Chef der amerikanischen Notenbank, an keinerlei Zinssenkungen zu denken. Im Dezember wurden dann für 2024 bereits drei Rückschritte in Aussicht gestellt.
Auch in Europa dürften die Zinsen nahe ihrem zyklischen Hoch sein. Die EZB legte bereits eine Pause ein und dürfte den Hauptrefinanzierungssatz bei 4,5% belassen. Auch hierzulande gehen die Fantasien der Marktteilnehmer in Richtung Zinssenkungen. Das öffnet internationalen Investoren eine neue Spekulations-Perspektive.
Wann wechselt die Fed die Richtung?
In der Risikowahrnehmung ist ein kräftiger Dreh zu konstatieren. Die Sorge vor der Inflation ist nicht mehr dominant. Vielmehr geht es jetzt um das Wachstum, denn das schwächt sich deutlich ab. Dass bereits die volle Auswirkung der restriktiven Geldpolitik in der Realwirtschaft angekommen ist, darf allerdings bezweifelt werden.
Die US-Notenbank geht selber davon aus, dass die getätigten Zinserhöhungen noch im nächsten Jahr Bremswirkung entfalten werden. Darum sehen wir für 2024 insbesondere in den Emerging Markets gute Anlagechancen. Ein Blick auf die Favoriten von FUCHS-Devisen:
Anlagechancen in den Emerging Markets
In Lateinamerika halten wir Mexiko für einen Überflieger. Das Land profitiert strukturell vom Near-Shoring. Mit einem über den Erwartungen liegenden Wirtschaftswachstum von 1,1% im dritten Quartal setzt die Konjunktur zum achten Mal ihre Aufwärtsbewegung fort und bekräftigt damit den restriktiven Kurs der Notenbank. Der Peso ist stark und setzt seine Aufwertung fort. Anleger können daran mit Zinspapieren partizipieren, wie mit unserer Empfehlung vom Februar (WKN NRW10Q).
Brasiliens Rohstoffreichtum und die starke Wirtschaft in den USA treiben die Exporte am Zuckerhut an. FUCHS-Devisne erwarten für das kommenden Jahr, das der Real seine seit März 2021 begonnene Aufwertung fortsetzt und den seit November 2010 bestehenden Abwertungstrend bricht. Dividendenjäger kommen an der Copacabana auf ihre Kosten. Ein Beispiel ist die führende Bank des Landes Itau Unibanco, deren ADRs auch hierzulande gehandelt werden (WKN A0RGKJ). Die Dividende soll mit 5,6% bei einem moderaten KGV von 8,2 für 2024 liegen.
Südafrika könnte profitieren
Südafrika dürfte wieder in den Fokus von Anlegern rücken. Das Land kann mit reichen Rohstoffvorkommen punkten. Am Kap der guten Hoffnung ist Gold, dessen Preis stetig steig, ein begehrtes Exportgut. Auch Erze, Energie und Edelsteine exportiert das Land.
Ein moderates Weltwirtschaftswachstum und der positive Realzins geben dem Rand Rückenwind. Das Momentum der Abwertung gegenüber dem Euro schwächt sich bereits merklich ab. Von einer Aufwertung profitieren risikobereite Investoren mit der hier bereits im Juli vorgestellten Staatsanleihe (WKN A1HN0S). Die läuft noch bis 31. Januar 2037 und wirft eine Rendite von 12,1% ab.
Hoffnungsträger in Asien
Gute Anlagechancen sehen wir auch in Asien - in diversen Ländern. Die fallenden Inflationsraten mündeten in Thailand bereits seit zwei Monaten in eine Deflation und geben der Notenbank Raum für Zinssenkungen zur Stützung der Inlandswirtschaft. Thailand hängt am Export von Autos, Maschinen und Elektronik. Auch der Tourismus ist eine wichtige Einnahmequelle. Eine konjunkturelle Erholung in China und Japan schiebt auch die Devise an. Davon können Anleger mit dem ETF von Xtrackers auf den MSCI Thailand (WKN DBX0GY) profitieren.
Neben Thailand sehen wir gute Anlagemöglichkeiten in Indien. Die Wirtschaft des Subkontinents wächst dynamisch, die Vernetzung mit der russischen Wirtschaft nimmt zum Vorteil von Indien deutlich zu. Auch in Indonesien dürften Anleger im nächsten Jahr gute Gewinne machen können.