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Die EZB befeuert die Blasenbildung am Finanzmarkt

Sich wiederholende Muster

Sich wiederholende Muster. Copyright: Pexels
Die Schwäne machen sich wieder startklar. Doch damit ist kein Naturereignis gemeint, dass die Ornithologie-Gemeinschaft freut, sondern etwas, dass der Finanzwelt die Sorgenfalten auf die Stirn treibt. Jetzt wäre der Zeitpunkt zum Umsteuern. Doch die EZB wird ihn verstreichen lassen.

Die Investitionsbedingungen bleiben noch bis in die zweite Hälfte der 2020er-Dekade äußerst günstig. Erst dann nimmt das Risiko zu, dass die Finanzmarktblase platzt und schwere Schäden hinterlässt. Laut Commerzbank baut sich zwar gerade ein Finanzmarktrisiko auf. Aber es wird noch einige Jahre dauern, bis sich die Wolken zu schweren Gewitterwolken verdichtet haben werden. Dann allerdings reicht schon ein kleiner Anlass, um die Entladung zu entfachen. 

Die Coba hat für diese Voraussicht diverse Daten verglichen. Sie erkennt Muster wieder, die denen bei der Entstehung der Finanzmarktblase von 2008 sehr ähneln. Die Volkswirte bemerken, wie Immobilienpreise, Kreditvolumen und das Verhältnis von Kreditvolumen zum BIP steigen. Die Immobilienpreise liegen in der Eurozone bereits wieder über dem langfristigen Normalniveau der letzten 50 Jahre. Die anderen Faktoren bewegen sich deutlich darauf zu.

5 Jahre nach dem Tiefpunkt

Auf Nachfrage von FUCHSBRIEFE erklärt Autor Michael Schubert, dass jede Überschreitung des Normalniveaus im Modell eine Blasenbildung darstellt. Je länger diese Überschreitung anhält, desto akuter wird das Risiko, dass die Blase platzt. 2016 erreichte der Finanzzyklus seinen letzten Tiefpunkt. Seitdem steigt die Kurve. Sie  befindet sich gerade wieder auf Normalniveau. Gefährlich wird die Situation ab der zweiten Hälfte der 2020er-Dekade. Immer vorausgesetzt, der Trend setzt sich fort.

Gefahr vor Schwarzen Schwänen abmildern

Kritik üben die Co-Banker in diesem Zusammenhang an der EZB. Die letzte Blase platzte 2008 und löste die große Finanzkrise aus. Auslöser war die Pleite der Investmentbank Lehmann Brothers. Wer präventiv gegen solch einen „Schwarzen Schwan“ – ein unvorhergesehenes Marktereignis mit extremen Auswirkungen auf Wirtschaft und Finanzmarkt vorgehen wolle, müsse die Risiken, also die Überhitzung des Finanzzyklus ausbremsen, so der Experte. Die EZB aber gieße mit ihrer expansiven Geldpolitik weiter Öl ins Feuer.

Die Fed dagegen habe mit ihren Zinserhöhungen gezeigt, dass der Finanzzyklus sehr wohl ausgebremst werden kann. Und das ohne konjunkturelle Verwerfungen. Das Nichtstun der EZB könne dagegen in 10 Jahren einen Scherbenhaufen in Europa hinterlassen.

Fazit: Finanzzyklen sind wie Tanker - man muss sehr früh anfangen gegenzusteuern, um das Schiff zu drehen. Die EZB müsste jetzt anfangen, lässt den Zeitpunkt aber verstreichen. Das verspricht gute Investitionsbedingungen in den nächsten fünf Jahren plus X. Danach wird es holprig.

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