Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2091
Die Meinung der Anderen

Zinsanstieg bringt Dollar in Fahrt

Wie schätzen die Banken die Währungsentwicklungen ein? Copyright: Pexels
Die US-Zinsentwicklung steht im Mittelpunkt der Prognose-Anpassungen der von uns nach ihrer Markteinschätzung befragten Banken. Denn der Renditeanstieg bringt viel Kapital auf den Finanzmärkten in Schwung. Das wirkt zurück auf die Währungen.

Die LBBW hat die Zinserwartungen für die 10-jährigen Treasuries von 1,25% auf 1,75% auf in 3 Monaten und von 1,50% auf 1,75% in 12 Monaten verändert. Die Begründung dafür: Die US-Fed hat eine höhere Toleranz im Hinblick auf steigende US-Renditen signalisiert. Sie wird den Zinsanstieg somit nicht früh bremsen, den Zinsen also Spielraum nach oben lassen.

Ähnlich sieht Berenberg die Lage. Die Prognoseänderungen gehen zwar zu einem kleinen Teil darauf zurück, dass das Haus die Zahlen dem Zeitverlauf anpass, weil "wir einen Monat weiter sind und uns sozusagen auf der Kurve nach vorn bewegen". Zu einem größeren Teil nimmt das Haus aber "echte" Änderungen vor. So ist die US-Notenbank laut Berenberg eher bereit als die EZB, einen Anstieg (eine Normalisierung der Zinsen) zu akzeptieren. Infolge dessen weitet sich der Zinsvorsprung zugunsten der USA aus. Berenberg hebt deshalb sowohl die Zinsprognose als auch – insbesondere auf 3 Monate – die Prognose für EUR|USD an.

US-Zinsen rauf, Dollar hinterher

Auch Pictet sieht den Euro unter Druck, führt dafür aber noch andere Gründe als nur die Zinsen an. Das Haus hat kurzfristige Bedenken hinsichtlich des Tempos der Einführung von Impfstoffen und strengerer Sperrmaßnahmen im Euroraum. Diese verlangsamen die Rückkehr in die Normalität und verursachen zyklischen Gegenwind für den Euro. Zudem dürfte der vom US-Kongress genehmigte Fiskalpaket in den nächsten Monaten den US-Dollar stützen. Das allerdings - so Pictet - wird den längerfristigen Abwärtstrend des US-Dollars nicht umkehren werden. Auch die anhaltende Erholung der Weltwirtschaft wird auf Dauer nur auf eine begrenzte Nachfrage nach sicheren Häfen wie den US-Dollar hindeuten. Schließlich bleiben die großen Zwillingsdefizite der USA (Fiskal- und Leistungsbilanz) und die fundamentale Überbewertung des Dollars negative langfristige Faktoren für diese Währung.

Mit Blick auf Japan bemerkt Pictet, dass der Anstieg der langfristigen Nominalzinsen weltweit den niedrig verzinsten japanischen Yen belastet. Die Bank hält das weitere Abwärtspotenzial des Yen allerdings für begrenzt, jedenfalls so lange, wie der US-Notenbank die Zinsen nicht davongaloppieren. Ein starker Anstieg der Renditen könnten den eher defensiven Yen sogar stützen, weil ein steiler Renditeanstieg den globalen Risikoappetit beeinträchtigen würde.

Fazit: Die Banken richten sich auf einen weiteren Zinsanstieg in den USA ein. Entsprechend gehen sie von einem Kursgewinn des Greenback aus, der den Euro unter anhaltenden Druck bringt.

Hier FUCHS-DEVISEN abonnieren

Meist gelesene Artikel
  • Performance-Projekte: Gewinner und Verlierer im Überblick

Vermögensverwalter versus ETF-Portfolio: Wenig Licht und viel Schatten

Ein Performance-Projekt ist ein Marathonlauf über 5 Jahre und länger. Illustration erstellt mit ChatGPT
Nur 16 % der Vermögensverwalter schlagen die ETF-Benchmark – ein ernüchterndes Ergebnis für die Branche. Doch einige Häuser glänzen in der FUCHS | RICHTER Performance-Analyse 2024 mit beeindruckenden Ergebnissen. Welche Strategien lohnen sich für Anleger wirklich?
  • Fuchs plus
  • Champerty Bill: Ein neues Gesetz könnte den Anleihenmarkt erschüttern

Schwellenländeranleihen drohen massive Kursverluste

Ein Gesetzesvorhaben in New York könnte den Anleihenmarkt auf den Kopf stellen – insbesondere für Schwellenländer. Die "Champerty Bill" soll spekulative Klagen gegen zahlungsunfähige Staaten einschränken. Investoren müssen sich darauf vorbereiten, denn trotz der Trump-Regierung bleibt das Gesetz ein heißes Thema. Wie können Anleger darauf reagieren?
  • Wehrpflicht reaktivieren – aber für welchen Krieg?

Militärpolitik ohne Strategie: Die Lehren aus dem Afghanistan-Debakel

FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber. © Foto: Verlag FUCHSBRIEFE
Deutschland diskutiert über die Rückkehr der Wehrpflicht – doch ohne ein klares Ziel. Der Afghanistan-Bericht sollte eine Lehre sein. Er zeigt ein strategisches Fiasko der deutschen "Verteidigungspolitik". FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber bezieht Stellung: Warum die Wehrpflicht nicht die Antwort auf falsche Kriegsstrategien sein kann.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • IWF stärkt FUCHS-DEVISEN-Prognose

Polens Zloty trotzt den Turbulenzen: Chancen für Anleger

Die polnische Wirtschaft erholt sich und zeigt Währungsstabilität trotz globaler Unsicherheiten. Der Zloty bleibt widerstandsfähig, während die Inflation sinkt. Welche Chancen sich für Währungsanleger ergeben und welche Risiken bestehen, erfahren Sie hier.
  • Fuchs plus
  • Bank of Japan managt die Erwartungen

Yen mit Aufwärts-Potenzial

Die Notenbank in Japan schiebt den Yen an, diesmal aber nur langsam. Denn die BoJ kommuniziert derzeit gut mit den Märkten und betreibt ein gutes Erwartungsmanagement. Das können Anleger für sich nutzen.
  • Fuchs plus
  • Gold und Silber laufen, Minen-Aktien haben noch Luft

Edelmetalle mit glänzenden Perspektiven

Die Inflation in den USA zieht an und verbaut der US-Notenbank die Möglichkeit weiterer Zinssenkungen. Dennoch ziehen der Gold- und Silberpreis kräftig an. Das ist ungewöhnlich, dürfte sich aber fortsetzen. Anleger haben darum eine gute Rendite-Chance.
Zum Seitenanfang