China fällt schon wieder zurück
Das Wachstumstempo der Wirtschaften differenziert sich in der Welt gerade wieder. Die USA könnten nur eine sanfte und kurze Wachstumsdelle erleben, Europa taucht dagegen ab. Auch in China sehen FUCHS-Devisen erste Schwächezeichen. Die werden zu einer neu justierten Geldpolitik führen, die auch auf Europa und die USA ausstrahlen wird.
Auf den Finanzmärkten wird der Blick wieder auf die Konjunkturentwicklung geschärft. Denn das Wachstumstempo differenziert sich global wieder. Das Problem ist dabei, dass die Zinsen in den meisten Ländern noch immer zu niedrig sind. Das haben die Chefs der vier großen Notenbanken - Fed, EZB, BoE und BoJ - gerade bei ihrem Treffen im portugiesischen Sintra gemeinsam festgestellt. Die Leitzinsen müssen also weiter rauf, auch wenn die Konjunktur schwächelt. Das betrifft vor allem die USA und Europa (vgl. FUCHS-Prognose). Schon wieder in die andere Richtung unterwegs sind einige Schwellenländer (FD vom 23.06.).
China verliert Schwung
Konjunkturell rückt China wieder in den Fokus. Der Nach-Corona-Schwung scheint im Reich der Mitte schon wieder kräftig nachzulassen. Die Industrieproduktion hat sich im Juni den dritten Monat in Folge verlangsamt, das verarbeitende Gewerbe hat mehr Schwung verloren als von den Auguren erwartet. Problematisch wird für das Land die Entwicklung der Arbeitslosigkeit. Das gilt umso mehr, weil die Jugendarbeitslosigkeit inzwischen auf über 20% gestiegen ist. Daraus könnte im Reich der Mitte noch ein soziales Problem erwachsen. Auch der Immobilienmarkt bleibt angeschlagen.
Die Peoples Bank of China wird darum vermutlich weitere Lockerungen vornehmen. Den Leitzins hat sie bereits gesenkt. "Zusätzliche fiskalische Maßnahmen sind wahrscheinlich", so die Commerzbank. Ein begrenzender Faktor ist allerdings das schon hohe Schuldenniveau, insbesondere in einigen Regionen des Landes.
Fazit: Peking wird die Konjunktur stützen. Das bedeutet, dass der CNY weiter schwächeln dürfte. Auf der anderen Seite werden Importe aus China somit preiswerter, das reduziert in Europa und den USA den Inflationsdruck oder erhöht die Margen der Importeure.