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EUR|USD: Abrupte Kurswende

Marktteilnehmer laufen zu weit voraus

Handel mit Euro und Dollar. (c) picture alliance / Zoonar | Oleksandr Latkun
Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt … Während sich die Märkte bereits auf ein Zinserhöhungsszenario mit acht Schritten der Fed "eingeschossen" haben, zeigen verschiedene Indikatoren ein ganz anderes Bild. Sie gilt es im Auge zu behalten. Sonst werden Anleger auf dem faschen (Zins-)Fuß erwischt.

Bei Euro-Dollar sehen wir eine abrupte Wende. Hintergrund: Die Anleger sind der Fed möglicherweise schon deutlich vorausgelaufen und erwarten zu viele Zinsschritte (8). Folge: eine Dollar-Schwächung. Und die EZB könnte angesichts der heftigen Inflationsraten im Euroland doch früher als bisher geplant nachziehen. Also schon mit Blick auf einen Zinsschritt Ende 2022. Folge: eine Euro-Stärkung.

Allianz-Euler hat eine Untersuchung zur US-Zinspolitik durchgeführt. Innerhalb eines kurzen Zeitraums von zwei Wochen stiegen die Renditen 10-jähriger US-Treasuries um 24 Basispunkte von 1,5% auf 1,75% und erreichten vorübergehend 1,9%.

Zu viele Zinsschritte bereits eingepreist

Der Markt preise mit vier Zinsschritten allein in diesem Jahr mehr ein als realistisch sei. Denn: „Die US-Wachstumsstory ist bereits verarbeitet und bietet kaum Aufwärtspotenzial für die nominalen Renditen“, heißt es da. Zudem werde die Inflation bereits nach dem 1. Quartal spürbar nachlassen: „Unser Inflations-Tracker zeigt bereits im 1. Quartal 2022 auf den Höhepunkt“.

In den Zinserhöhungszyklen der vergangenen 50 Jahre habe die nominale Straffung im Durchschnitt 3,9 Prozentpunkte, die reale, 2,8 Prozentpunkte betragen. Für den bevorstehenden Zyklus sieht Allianz-Euler aber nur 2,0 bzw. real 2,1 Prozentpunkte als realistisch an. Betrachte man die Swap-Forward-Kurve, so erkenne man bereits Umkehrmuster, die bisher nur in Endphasen von Zinserhöhungszyklen auftraten, meist 2 bis 3 Zinsschritte vor dem Zinsgipfel.

Aktienmärkte bestätigen verkürzten Zinserhöhungszyklus

Die Aktienmärkte würden bereits einen verkürzten Zinserhöhungszyklus bestätigen. In den vergangenen 50 Jahren hätten 85% der Fed-Zinserhöhungen zu einem Zeitpunkt stattgefunden, als der S&P 500 einen 12-monatigen Rückgang von weniger als 10% verzeichnete. Aktuell liegen wir bereits bei -8,3%. Die Märkte näherten sich also einem Bereich, in dem Zinserhöhungen sehr selten sind (16% aller Erhöhungen).

Fazit der Allianz-Euler-Analysten: Das größte Risiko am US-Anleihemarkt gehe nicht von einem Hinterherhinken der Fed aus, sondern von vielen Marktteilnehmern, die sich zu weit vor der Kurve positionierten.

Fazit: Verfestigt sich dieses Bild in den kommenden Wochen, dann steht auch eine Trendwende von Euro-Dollar bevor - mit einem schnellen Kursanstieg des Euro. Vorsicht also bei längerfristigen Festlegungen zugunsten des US-Dollar!
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