Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1517
Emerging Markets

Permanenter Geldabfluss

Wie Ebbe und Flut verhalten sich die internationalen Geldströme zu den Emerging Markets. Die Sogwirkung ist jeweils enorm. Doch jetzt herrscht Ebbe.

Die Risiken auf den Finanzmärkten verlagern sich derzeit von den etablierten Industriestaaten hin zu den Emerging Markets (EM). Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle Bericht des IWF zur Stabilität der globalen Finanzmärkte (GFSR). Das Risiko der Emerging Markets (EM) durch externe Schocks ist durch strukturelle Probleme gewachsen. Denn aktuell wird die Liquidität auf den globalen Märkten knapper und die Risikoprämien wachsen. Die Probleme sind aus der Konstellation erwachsen, die sich im Gefolge der Krise von 2008/9 ergab. Die allenthalben betriebene expansive Geldpolitik mit niedrigen Zinsen und hoher Liquiditätsschöpfung hat auch in vielen EM-Staaten zu hohen Schuldenquoten im privaten Sektor (Unternehmen und Haushalte gleichermaßen) geführt. Hinzu kommt ein beachtliches Währungsrisiko. Denn ein erheblicher Teil des Kapitalimports wurde durch Währungskredite abgewickelt. Allein der Zufluss in die EM über den Bond-Markt stieg von rund 200 Mrd. Dollar 2006 auf rund 900 Mrd. Dollar 2014. Dabei entfällt der Löwenanteil des Zuwachses auf chinesische Emittenten. 2006 spielten diese kaum eine Rolle. 2014 standen sie bereits für rund zwei Drittel des Volumens (rund 600 Mrd. Dollar). Die regionale Gliederung der Ströme über den Anleihemarkt zeigt vor allem für Lateinamerika ein hohes Währungsrisiko. Es erstreckt sich auf etwa zwei Drittel des 2010–14 aufgelegten Volumens. Osteuropa folgt an zweiter Stelle (etwas mehr als die Hälfte des Volumens). Die asiatischen Emissionen erfolgten dagegen vor allem in lokaler Währung und nur zu 10%–20% in fremder Währung. Die Buchschulden entsprechen diesen Strukturen. In dieser Lage wirken fast alle globalen Trends belastend. Allein schon die Erwartung einer Straffung der US-Geldpolitik hat zu Repatriierungen aus den EM-Märkten geführt. Mittlerweile fließen permanent Mittel ab. Die Schätzungen für 2015/16 belaufen sich auf bis zu 800 Mrd. Dollar. Das würde auf eine empfindliche Schwächung hinauslaufen. Hinzu kommt die schwächere Konjunktur Chinas. Sie hat schon zu einer sinkenden Nachfrage und fallenden Preisen im Rohstoffgeschäft geführt. Zudem schafft die Abwertung des Yuan Druck auf die anderen EM-Staaten. Sie müssen nachziehen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Das muss wiederum mit schwächeren Einkommen bezahlt werden.

Fazit: Die Differenzierung der Emerging Markets dürfte schärfer werden. Eine möglichst solide Leistungsbilanz, ein erfolgreicher Export und die Einwerbung von Direktinvestitionen werden als wichtige Qualitätsmerkmale für die einzelnen Staaten wieder stärkere Beachtung finden.

Meist gelesene Artikel
  • Strukturierte Verfahren, ausführliche Selbstauskunft

Hauck Aufhäuser Lampe: durch Transparenz zum Trusted Wealth Manager 2023

© Grafik: envato elements, Redaktion Fuchsbriefe
Für Häuser mit einem großen Kundenstamm, die dazu noch eine Fusion hinter sich haben, wäre es fast ein Wunder, wenn es keinerlei unzufriedene Kunden gäbe. Und doch kommt Hauck Aufhäuser, die vor etwas mehr als einem Jahr mit der Privatbank Bankhaus Lampe aus dem Oetker-Konzern fusionierten, dem recht nahe.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2023: Die ALPS Family Office AG in der Ausschreibung

ALPS Family Office offeriert gemeinnütziger Jugendstiftung breit gestreutes Portfolio

© Collage Verlage FUCHSBRIEFE, Grafik: envato elements
Die ALPS Family Office AG bezeichnet sich als unabhängigen Vermögensverwalter mit Weitsicht. Man liefere Maßarbeit, Klarheit, Unabhängigkeit, Zufriedenheit und Vertrauen. „Eine wissenschaftlich fundierte, nachvollziehbare und disziplinierte Vorgehensweise ohne „Bauchentscheidungen“ ist Basis unseres Handelns“, heißt es auf der Website. Das alles scheint perfekt zu den Bedürfnissen der Wilhelm Weidemann Jugendstiftung zu passen, die einen neuen Vermögensverwalter für ihr Stiftungskapital sucht.
  • Fundierte Vertrauensbasis 2023

Erneut grüne Ampel für die Braunschweiger Privatbank

Grafik: envato elements, Verlag Fuchsbriefe
Die Braunschweiger Privatbank hat das Vertrauensfundament gestärkt. Dazu hat sie eine Reihe an Fragen der FUCHS | RICHTER Prüfinstanz negativ beantwortet. Warum das gut ist.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Moody's stuft Bewertung herauf

Tesla-Anleihen nicht mehr auf Ramsch-Niveau

Giga Factory von Tesla in Grünheide. © Patrick Pleul / dpa-Zentralbild / dpa / picture alliance
Der Automobilbauer Tesla ist in wenigen Jahren zu einem Global Player geworden. Die Anleihen wurden dennoch bis jetzt auf "Ramsch-Niveau" eingestuft. Wie Anleger von der Hochstufung profitieren, erfahren Sie im Artikel.
  • Fuchs plus
  • Hyzon Motors

Erste Untersuchungsberichte liegen vor

Hyzon Motors © Hyzon Motors
Bei den ersten Untersuchungsergebnissen zu den Bilanz-Ungereimtheiten von Hyzon wird klar, dass in der Vergangenheit nicht alles "glatt lief". Nun wird aufgearbeitet. Die Grundsatzfrage lautet: Verdient das Unternehmen nochmal das Vertrauen der Anleger?
  • Fuchs plus
  • Ballard Power

China kommt, aber später als gedacht

Ballard Power Systems © Picture Alliance
An Fantasie mangelt es nicht, Ballard als einen Top-Gewinner der weltweiten Anstrengungen in der Dekarbonisierung der Mobilität auszumachen. Allerdings zeigt sich, dass der Weg weiter ist und länger dauert als bisher angenommen. Die Frage ist: Wie sollten Anleger mit der Erkenntnis umgehen?
Zum Seitenanfang