Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1836
Zinsperspektiven

Selbstvergewisserung der Notenbanken

Schriftzug Federal Reserve am Gebäude der US-Notenbank. © Federal Reserve Board Photo Gallery 2023
Rezession und Stagflation – zwei Reizwörter machen die Runde. Sie deuten normalerweise darauf hin, dass die Notenbanken die geldpolitischen Zügel lockern. Doch davon kann vorerst noch keine Rede sein.

Für die Leitzinsen zeichnen sich immer deutlicher die vorläufigen Endstände ab: 5,75% in den USA und für den US-Dollar; mindestens 5,50% im Vereinigten Königreich und fürs Pfund und mindestens 4,00% in Euroland.

Die aktuelle Zinspause der Fed wird nicht von langer Dauer sein. Im Juli und September kommen zwei weitere Schritte um je 25 Basispunkte hinzu. Die Bank von England wird im August und September ebenfalls noch mal nachlegen. Und die EZB wird im Juli und September handeln, um den verlangsamten, aber nicht „besiegten“ Preisauftrieb unter Kontrolle zu bringen.

Labile Situation an der Preisfront

Die jüngsten Daten aus England zeigen, wie labil die Situation ist. Statt der erwarteten 8,3% betrug der Preisauftrieb im Mai 8,7%. Grund: die (arbeitsintensiven) Dienstleistungen, die besonders stark von den jüngeren Lohnerhöhungen betroffen sind.

Auch wenn rezessive Tendenzen in der Wirtschaft für Zurückhaltung der Notenbanken sprechen; sie werden die Zinsen jetzt so lange oben halten, bis die Gefahr eines neuerlichen deutlichen Preisanstiegs wirklich gebannt ist. Denn der Lohndruck im Verhältnis zur Bruttowertschöpfung bleibt in der Eurozone überdurchschnittlich hoch, insbesondere in Frankreich, Deutschland und Italien. Und eine weitere Fehleinschätzung der Inflationslage können sich die Notenbanker nicht erlauben; ihre Glaubwürdigkeit und somit ihr wichtigstes „Asset“ ist ohnehin schon (stark) angekratzt.

Fazit: Als erste dürfte die Fed (auch im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen Ende 2024) das Signal zur Entspannung aussenden. Das wird den US-Dollar schwächen. Kommende Woche geben wir einen Ausblick auf die Erwartungen wichtiger Marktteilnehmer und der FD-Redaktion in unserer Quartalsprognose.
Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Logistik und Nachhaltigkeit

Elektro-LKW bei Österreichischer Post

Die Österreichische Post hat erstmals zwei Elektro-Lkw im Einsatz. Transportiert werden internationale Sendungen. Damit lassen sich rund 117 Tonnen direkte CO2-Emissionen pro Jahr einsparen.
  • Fuchs plus
  • Tauglich für 100% Wasserstoff

Wasserstoffkraftwerk aus Finnland

Ein finnisches Unternehmen bietet das erste Kraftwerk, das komplett mit Wasserstoff, ohne Beimischung von Erdgas, betrieben werden kann.
  • Fuchs plus
  • Chilenischer Peso mit Rückenwind

Positive Realzinsen beim Chilenischen Peso

Das knapp 20 Millionen Einwohner zählende Chile ist, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, das fünftgrößte Land Lateinamerikas und weist das höchste Bruttoinlandsprodukt pro Kopf auf. Der Rohstoffreichtum beschert einen Handelsbilanzüberschuss und steigende Löhne. Der Boom um Kupfer, Lithium und die wachsende Nachfrage nach landwirtschaftlichen Erzeugnissen wie Früchten und Getreide dürfte anhalten und auch der Währung Peso Rückenwind verleihen.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Ernteerträge von Weizen und Mais fallen höher aus als erwartet

Erheblicher Rückgang der Getreidelagerbestände erwartet

Es wird erwartet, dass die globalen Lagerbestände der Getreide Ende der aktuellen Saison stark fallen wird — und das trotz rekordhoher Ernteerwartung. Grund dafür ist der erwartete Verbrauch, der ebenfalls eine Rekordhöhe erreichen soll.
  • Fuchs plus
  • (Noch) schwächere Wirtschaftsdaten im Juni

Chinesischer Yuan derzeit ohne festen Boden

Der Yuan bewegt sich in einer relativ engen Bandbreite zum Euro und zum Dollar. Auch schwächere Wachstumszahlen für das zweite Quartal ändern daran nichts. Würden im Vergleich zu China beispielsweise in England die Immobilienpreise um 25 bis 50% fallen und sich der Footsie halbieren, wären die Auswirkungen ungleich schwerwiegender. Der Konsument würde wohl jegliches Vertrauen verlieren. In China schwächt sich "nur" die Konjunktur ab. Die PBOC hat Raum zum Handeln. Den nutzt sie entschlossen.
  • Fuchs plus
  • Chilenischer Peso mit Rückenwind

Positive Realzinsen beim Chilenischen Peso

Das knapp 20 Millionen Einwohner zählende Chile ist, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, das fünftgrößte Land Lateinamerikas und weist das höchste Bruttoinlandsprodukt pro Kopf auf. Der Rohstoffreichtum beschert einen Handelsbilanzüberschuss und steigende Löhne. Der Boom um Kupfer, Lithium und die wachsende Nachfrage nach landwirtschaftlichen Erzeugnissen wie Früchten und Getreide dürfte anhalten und auch der Währung Peso Rückenwind verleihen.
Zum Seitenanfang