Wen der Zinsschock trifft
Fünf Schwellenländer werden besonders hart getroffen, wenn die Fed die Zinsen anhebt.
Die kommende Zinserhöhung in den USA (unserer Ansicht nach nicht vor Dezember) wird Brasilien, Russland, Nigeria, Südafrika und die Türkei besonders hart treffen. Sie werden sich starken Kapitalabflüssen ausgesetzt sehen und einer kräftigen Abwertung ihrer Währungen. Davon geht die Researchabteilung von Euler Hermes aus. Die Fundamentaldaten in diesen Ländern sind schwach, das Geschäftsklima ist am Boden und die Kreditbedingungen sind hart. Die Geldpolitik hat kaum Spielraum. Eine deutliche – nochmalige – Wachstumsverlangsamung steht an. Die sogenannten MIMiCC – Mexiko, Indonesien, Malaysia, Kolumbien und Chile – werden im Fall der US-Zinserhöhung ebenfalls zu kämpfen haben. Die Geldpolitik wird sich auf die Finanzstabilität konzentrieren müssen. Dazu wird sie die Zinsen anheben und ihre Währungsreserven einsetzen müssen. Der Zugang zu Krediten wird schwierig.
Fazit: Mit dem Zinsentscheid der Fed dürften etliche Schwellenländer schwierige sechs Monate vor sich haben. Danach dürften sich die meisten wieder vom Zinsschock erholen.