Deutschlands Konjunktur überraschend stark
Deutschland bleibt der Konjunkturmotor der Eurozone. Andere Staaten schneiden überraschend schwach ab und bereiten Sorge.
Die deutsche Wirtschaft startete überraschend stark mit 0,8% Zuwachs im ersten Quartal ins Jahr 2014. Das sind kalenderbereinigt +2,3% gegenüber dem 1. Quartal 2013. Die Details zeigen, dass der Zuwachs im Rahmen einer Umschichtung vom Export zur Binnennachfrage erzielt wurde. Der Außenbeitrag wird schwächer. Die Investitionen der Unternehmen und die Bautätigkeit fungieren jetzt als Antriebskräfte. Zudem lassen Auftragseingänge und -bestand erkennen, dass sich der starke Trend erst einmal fortsetzt. Die parallel veröffentlichte Schätzung für EU und Eurozone zeigt zudem, dass die deutsche Wirtschaft unverändert der Wachstumsmotor Europas ist. Der Zuwachs der Eurozone lag mit +0,2% im Quartals- und +0,9% im Jahresvergleich leicht unter den Erwartungen – aber dennoch im positiven Bereich. Die regionale Verteilung lieferte das gewohnte Bild: Neben der positiven Überraschung in Deutschland meldeten Frankreich Stagnation und Italien einen leichten Rückgang (-0,1%). Spanien legte mit +0,4% auch beim Wachstumstempo zu. Bei den kleineren Staaten fällt der Einbruch Estlands (-1,2%) auf. Hier ist noch unklar, ob der dort verzeichnete maßgebliche Rückgang des Außenhandels bereits eine Folge der sich in Russland abzeichnenden Rezession ist. Immerhin erzielte das benachbarte Lettland mit +0,6% einen beachtlichen Zuwachs. Zypern bleibt dagegen weiter in der Rezession (-0,7%). Auch Portugal musste einen Rückschlag gleicher Größe hinnehmen.
Fazit: Die Erholung der Eurozone geht, wenn auch stockend, voran.