Die Probleme der deutschen Mittelständler
Der deutsche Mittelstand hat Luxusprobleme. Das zeigt die Diagnose Mittelstand des Sparkassen- und Giroverbandes. Denn die fundamentalen Rahmendaten sind sehr gut.
Die anhaltend robuste Konjunktur spiegelt sich positiv in den betrieblichen Kennzahlen wieder. So ist die Eigenkapitalquote von 24,2% auf zuletzt 28,3% gestiegen, die Ertragslage ist solide.
Sinkende Abhängigkeit
Die Abhängigkeit von den Banken für Finanzierungen ist deutlich gesunken. Immer öfter können Unternehmen ihre Möglichkeiten zur Binnenfinanzierung nutzen. Aber auch wer Kredit in Anspruch nehmen will, bekommt diesen und in den meisten Fällen zu guten Konditionen.
Die Konjunkturerwartungen sind äußerst positiv. In keinem einzigen Bundesland, in dem der DSGV Mittelständler befragt hat, wird eine Verschlechterung der konjunkturellen Lage erwartet. Unterschiede gibt es lediglich im Grad des Optimismus, wie stark sich die Geschäftsaussichten im Jahr 2018 verbessern.
Drei Themen drängen
Die drei drängendsten Themen der Unternehmen sind:
- 1. Personal: 80% aller mittelständischen Unternehmen sehen in der Verfügbarkeit von Fachkräften als eine der drei größten Herausforderungen für die Zukunft an. Die Zahl der KMU, die zu wenig oder keine geeigneten Auszubildenden und Fachkräfte findet, wächst kontinuierlich.
- 2. Digitalisierung: Die Digitalisierung der Geschäftsprozesse und der Produktion ist die zweite Kernaufgabe. Dabei hängen die Unternehmen stark vom Ausbau der Infrastruktur ab.
- 3. Steuern: Weit mehr als die Hälfte aller Mittelständler treibt dieses Thema um. Dabei „drückt" die Unternehmen überwiegend nicht die Höhe der Steuerbelastung sondern die Komplexität des Steuerrechts.
Fazit: Dem deutschen Mittelstand geht es gut, die operativen Hausaufgaben sind gemacht. Viele Lösungen der drängendsten Probleme hängen wesentlich an der Politik und den gesetzten Rahmenbedingungen