Portfoliomanager machen zum Jahresende einen guten Job
In den Performance-Projekten zeigen Banken und Vermögensverwalter über einen längeren Zeitraum, ob sie es schaffen besser zu performen als eine von der FUCHS | RICHTER Prüfinstanz vorgegebene ETF-Benchmark. Per 31.12.2023 laufen vier dieser Projekte. Unsere Auswertung für das 4. Quartal 2023 zeigt:
- Die aktiven Vermögensmanager haben ihren Job im 4. Quartal 2023 grosso modo gut gemacht. In den länger laufenden Projekten gibt es nur kleinere Verschiebungen. Lediglich im Performance-Projekt VI kann sich die Benchmark um einen Platz nach vorn schieben. Im Performance-Projekt VIII schicken die Teilnehmer die Benchmark sieben Plätze nach unten. Im Performance-Projekt V geht es für die Benchmark um zwei Plätze nach unten. Im Performance-Projekt VII bleibt es unverändert.
- Die Weberbank rückt in den Kreis derjenigen auf, die in drei laufenden Projekten vor der Benchmark liegen. Die wenigen anderen Teilnehmer, denen das gelingt, sind Früh & Partner Vermögensverwaltung und FV Frankfurter Vermögen.
- Seit 01.01.2024 gibt es in allen Performance-Projekten Zinsen in Höhe von 1,5% p.a. für Liquidität auf dem Verrechnungskonto.
Der Detailblick auf die einzelnen Projekte:
Performance-Projekt V: Alte Bekannte schieben sich vor die Benchmark
Im seit 2017 laufenden Performance-Projekt V (vermögensverwaltende Fonds) rutscht die ETF-Benchmark im Vergleich zum Vorquartal um zwei Plätze ab. Sechs der 74 Teilnehmer (8,1%) liegen nun wieder vor der Benchmark. Die Volksbank Vorarlberg führt das Ranking weiter an, gefolgt von der ODDO BHF und Raiffeisen Capital Management. Aufgerückt sind die Zürcher Kantonalbank (Österreich) und die Geneon Vermögensmanagement, die bereits in früheren Quartalen vor der Benchmark lagen. Die Berliner Sparkasse kann sich ebenfalls wie schon im Vorquartal vor der ETF-Konkurrenz behaupten.
Die leidvolle Rolle des "ewigen Benchmark-Verfolgers" kommt Berenberg zu. Schon seit zig Quartalen belegen die Fonds der Hamburger Privatbank Plätze nur knapp unterhalb der ETF-Benchmark, schaffen aber partout nicht den Sprung darüber. Das weitere Teilnehmerfeld wird von Privatbanken und Vermögensverwaltern dominiert. Erst auf Platz 27 folgt mit der Deutschen Bank die erste Universalbank im Wettbewerb.
Performance-Projekt VI: Liechtensteinische Landesbank rutscht unter die Benchmark
Im seit 2020 laufenden Performance-Projekt VI (Stiftungsportfolio) bricht nun das fünfte und letzte Jahr der ersten Etappe an. Per 31.12.2023 rutscht die Benchmark einen Platz vor. Damit schlagen nur noch 20 der 38 Teilnehmer (52,6%) das ETF-Portfolio - so wenige, wie noch nie seit Beginn dieses Projekts. Im Finaljahr scheint es damit so, als könnte das ETF-Portfolio am Ende des Projektzeitraums doch noch besser performen als die Hälfte der aktiven Vermögensmanager.
Der absteigende "Unglücksrabe" ist die Liechtensteinische Landesbank. Sie lag seit Projektstart vor der Benchmark und rutscht nun doch knapp dahinter. Ob das ausgewogene Portfolio (50% Aktien, 45% Anleihen, 2% Gold) der Liechtensteiner, die im Projekt VI ausschließlich in Investmentfonds investieren, die Benchmark am Ende doch noch schlägt, bleibt nun mit Spannung abzuwarten. Kleinere Verschiebungen gibt es auch im Spitzenfeld. Hier führen die FIS Privatbank und die Neue Bank das Teilnehmerfeld weiterhin an. Auf Platz 3 kommt nun die DGK Vermögensverwaltung.
Performance-Projekt VII: Benchmark verharrt auf ihrem Platz
Auf den ersten Blick nahezu unverändert, zeigt sich das Performance-Projekt VII (Privatkunde). Die Benchmark liegt weiterhin auf dem 22 Platz. Damit schlagen 47,7% der 44 Teilnehmer ihren ETF-Konkurrenten. Unverändert bleibt auch das Spitzen-Trio: Es sind weiterhin die FIS Privatbank, die Neue Bank und die Value Experts Vermögensverwaltung.
Erst auf den darunterliegenden Plätzen zeigen sich Verschiebungen. Hier fallen uns vor allem die Aufholjagd der Vermögensverwaltung Oberbanscheidt und der Privatbank Weberbank auf. Beide performten lange Zeit schlechter als de Benchmark, haben sich aber inzwischen in die Top 10 gekämpft. Auch die Kontinuität von Teilnehmern wie der MAIESTAS, DRH oder Kaiser Partner Privatbank, die seit Projektstart kontinuierlich vor der Benchmark liegen, ist beachtenswert.
Performance-Projekt VIII: Teilnehmerfeld konsolidiert sich
Im Performance-Projekt VIII (vermögensverwaltende Fonds) werden die Bewegungen allmählich kleiner. Wir sehen das als Beleg dafür, dass sich das Teilnehmerfeld im 2022 aufgelegten Projekt konsolidiert. Und die Teilnehmer haben ihre Sache im 4. Quartal gut gemacht. Sie schicken die Benchmark sieben Plätze tiefer. 31 der 99 (31,3%) schlagen zum Jahreswechsel die Benchmark.
In den TOP 5 finden sich nahezu unverändert die selben Vermögensverwalter wie schon vor drei Monaten. Es sind Früh & Partner Vermögensverwaltung, Wallrich Asset Management und Dr. Kohlhase. Lediglich Platz 4 und 5 wechseln sich ab: Die PI Privatinvestor Kapitalanlage GmbH rückt einen Platz auf, Eyb & Wallwitz müssen Platz machen. Dahinter folgen die Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) und die Frankfurter Bankgesellschaft (Deutschland) - wohlgemerkt mit unterschiedlichen Strategien. Als erste größere Bank belegt die Commerzbank gegenwärtig Platz 11 - das hat Seltenheitswert.
Neu: Zinsen auf dem Verrechnungskonto
Ab dem 01.01.2024 gibt in für gehaltene Liquidität in allen Performance-Projekten Zinsen in Höhe von 1,5% p.a. Damit tragen wir dem veränderten Zinsumfeld Rechnung und sorgen dafür, dass die Performance-Projekte den gegenwärtigen Markt realitätsgetreu abbilden. Die Zinsen werden quartalsweise ausgezahlt. Die Erste Auszahlung erfolgt zum 31.03.2024.