Klimaneutralität wird zum Inflationstreiber
Die Senkung der CO2-Emissionen wird in den kommenden Jahren zum Inflationstreiber. Zwar werden die Stromkosten in den kommenden Jahren die Kosten nur noch begrenzt treiben. Denn alle großen Parteien wollen nach der Wahl die EEG-Zulage zukünftig aus der Staatskasse (durch die Einnahmen des CO2-Preises) finanzieren. Das würde die Stromkosten um etwa 20% senken. Dennoch wird die Inflation durch CO2-Vermeidung in den kommenden Jahren zunehmen. Der größte Einfluss auf die Inflationsraten durch die Energiewende wird zwischen 2025 und 2035 erreicht.
Energiewende treibt die Preise an verschiedenen Stellen in die Höhe
Die Energiewende wird an verschiedenen Stellen zu Preiseffekten führen. Der Preisanstieg für Benzin und Diesel durch Anhebung des CO2-Preises für Kraftstoffe werden bis 2025 zu einer zusätzlichen Inflation von 0,2% jährlich führen. Ab 2025 werden die Emissionszertifikate für Kraftstoffe an der Börse gehandelt. Dann ist die Inflationswirkung nicht mehr so klar voraussehbar.
Autofahrer können diese Zusatzkosten mit E-Autos umgehen. Strom wird nicht nur Benzin, sondern viele andere Energieträger ersetzen. Das treibt die Metallpreise an. Die Nachfrage nach Kupfer, Lithium und Nickel wird ab etwa 2025, wenn die Investitionspläne der USA und der EU voll umgesetzt werden, für einige Jahre stark steigen und damit auch die Preise dieser Metalle.
Preise für alle Produkte werden steigen
Die Energiewende verteuert Grundstoffe wie Stahl, Kunststoff und Zement. Eine Studie des Weltwirtschaftsforums untersuchte acht Industrien, die 50% aller CO2-Emissionen verursachen. Bei CO2-neutraler Herstellung wäre ein Mittelklasseauto für 30.000 Euro etwa 500 Euro teurer. Das sind knapp 1,7%. Kleidung würde ebenfalls weniger als 2% teurer werden, Bauen um über 2%, Elektronik um knapp 1% und Nahrung um knapp 4%. Insgesamt wird die Energiewende zu Preissteigerungen von etwa einem Prozent jährlich bis 2025 führen. In der zweiten Hälfte der 20er Jahre werden sie eher bei 2% jährlich liegen und danach wieder zurückgehen.
Fazit: Die Energiewende wird besonders in der zweiten Hälfte der 20er Jahre zum allgemeinen Preistreiber. Der Umbau der noch immer CO2-intensiven Industriegesellschaft wird auch für die Verbraucher teuer.