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Was soll nach den „harten Zeiten“ kommen?

Land ohne Ziel

Die Menschen auf härtere Zeiten einzuschwören, ist das eine. Zu sagen wofür, der andere – und wichtigere – Part. Doch weiß die Politik, weiß das Land überhaupt, wohin es will? Oder geht es nur hinab ins Tal der Tränen? Deutschland braucht eine positive Zukunftsperspektive, findet FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber

„Wenn Du ein Schiff bauen willst, … wecke die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer. Trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen.“ Klar, das (leicht veränderte) Zitat von Antoine de Saint-Exupéry ist vielleicht etwas kitschig und schon ein wenig abgegriffen. Aber die Aussage stimmt.

Deshalb ist es so fatal, was führende Politiker in Deutschland gerade treiben. „Wir müssen uns auf härtere Konfrontationen und härtere Einschnitte einstellen. Der Staat kann nicht alles ausgleichen. Dazu muss jeder von uns seinen Beitrag leisten, es wird weniger zu verteilen geben“, sagt laut und deutlich Baden-Württembergs Landesvater, der grüne Winfried Kretschmann. Nichts weiter.

Positive Perspektive(n) braucht das Land

Es ist richtig, härtere Zeiten werden kommen. Doch nicht in erster Linie wegen des Ukrainekriegs und der verkorksten Energiepolitik. Sondern vor allem wegen der außerordentlich schwierigen demografischen Situation. Die „Generation Kinderlos“, wie der Spiegel einmal titelte und dabei auf die Kanzler Gerhard Schröder und Angela Merkel als Protagonisten verwies, geht in den Ruhestand. Die Reserven, die wir uns mühsam ein Jahrzehnt lang zusammengeschrappt haben, um die finanzielle Brücke bei Rente und Pflege schlagen zu können, haben wir bereits in wenigen Jahren für andere Dinge ausgeschüttet: die Flüchtlingsversorgung, Rentenerhöhungen, Pflegeverbesserungen, die Corona-Hilfen und jetzt auch noch die vielen Sonderkosten im Zuge des Ukrainekriegs, einschließlich der umfassenden Versorgung der ankommenden (oder durchreisenden) Menschen. Das solidarische Deutschland will sich nicht lumpen lassen, wenn andere Leid und Elend erfahren.

Man darf gespannt sein, wie die Politik das löst, wenn es demnächst die „eigene“ Bevölkerung trifft. Einer über viele Jahre doch recht verwöhnten Gesellschaft Wasser und Brot zu predigen, kann man ehrlich oder sogar mutig nennen. Ich nenne es dumm. Denn es nimmt jegliche Motivation. Die geburtenstarken Jahrgänge der Babyboomer (bis Jahrgang 1964) werden in Deutschland demnächst in den Ruhestand wechseln. Das geht mit einem Aderlass an Fachwissen einher. Fachkräfte gehen, die man nicht wird ersetzen können. Man müsste sie eigentlich motivieren weiterzumachen.

Mentale Baustellen

Doch wozu, wenn sich Leistung nicht lohnt? Damit die paar Kröten Zuverdienst gleich von der Inflation aufgefressen werden – eine Folge falscher Geldpolitik.  Um sich abzurackern für ein Land, das auf dem absteigenden Ast ist? Hinzu kommt: Viele in der Generation der kommenden Rentner sind kinderlos. Ihnen fehlt die intrinsische Motivation, über ihr eigenes Leben hinaus zu denken. Mitleid, Klimaangst und ein schlechtes Gewissen sind keine dauerhaften Motivatoren. Sie sind gut für die Kurzstrecke, wenn Themen die mediale Öffentlichkeit beherrschen, aber nicht für den Marathon, den wir vor uns haben.

Hier hat die Politik mentale Baustellen, auf denen sie arbeiten müsste. Doch nichts dergleichen geschieht. Die Vorwarnungen dienen nicht dazu, eine Brücke zu schlagen zu besseren Zeiten, getreu dem Bild: Wer auf einen Gipfel will, muss sich vorher anstrengen. Nein, wir wandern nur hinab ins dunkle, kalte Tal. Der Politik geht es in erster Linie darum, sich vorab schon mal zu entlasten. Wir haben’s euch ja gesagt

Fazti: Ich meine, Deutschland braucht ein positives Zukunftsbild, eine Vorstellung wo das Land und seine Menschen hinwollen. Sonst wird das nichts (mehr). Herzlich grüßt Sie

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