Ölpreis steigt, Baumwollpreis auch
Der Baumwollpreis ist seit rund einem Monat kräftig im Aufwind. Ende Juni kostete ein Pfund Baumwolle noch rund 76 US-Cent. Inzwischen müssen mit mehr als 88 US-Cent je Pfund rund 15% mehr bezahlt werden.
Ein Grund für den deutlichen Preisanstieg dürfte der in der vergangenen Woche deutlich gestiegene Ölpreis gewesen sein. Denn der verteuert auch synthetische Fasern, die in direkter Konkurrenz zu Baumwolle stehen.
Ölpreisanstieg und Trockenheit treiben Baumwollpreis an
Hinzu kommt, dass Trockenheit und hohe Temperaturen zu Ernteausfällen im weltgrößten Produzenten- und Verbrauchsland China führen könnten. Wohl auch deshalb hat die zuständige chinesische Behörde in der vorigen Woche angekündigt, Ende Juli Baumwolle aus den staatlichen Reserven freizugeben. Am Freitag gab China dann noch zusätzliche Importquoten für nicht-staatliche Unternehmen bekannt. Zwei Tage zuvor hatte das Landwirtschaftsministerium seine Prognose für die Baumwollimporte im laufenden Erntejahr 2022/23 noch um 400.000 auf 1,45 Mio. Tonnen reduziert.
Der Zustand der Baumwollpflanzen im wichtigsten Exportland USA ist auf den ersten Blick trotz der auch dort herrschenden Hitze und Trockenheit zufriedenstellend. Laut Daten des US-Landwirtschaftsministeriums USDA waren zuletzt 46% der Pflanzen in gutem oder sehr gutem Zustand. Dies war ein Prozentpunkt mehr als vor einer Woche und sogar zwölf Prozentpunkte mehr als vor Jahresfrist. Im Hauptanbaustaat Texas lag der entsprechende Anteil allerdings nur bei 24%. Dort wurden 40% der Pflanzen ein schlechter oder sehr schlechter Zustand bescheinigt. Gut möglich also, dass das USDA seine Ernteprognose nach unten anpassen muss.