Unionsparteien leiden am Pandemie-Effekt
Das dürfte ein Triumph für Grüne und SPD am kommenden Sonntag werden. Umgekehrt sieht es nicht gut aus für die Union bei den Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. In beiden Ländern befindet sich die Partei in Wählerumfragen im Sinkflug. In BW kam sie zuletzt auf 24% – nach 31% noch im November. Auch in Rheinland-Pfalz ist man weit vom Zwischenhoch bei 38% vom vergangenen April entfernt.
Der Absturz hat vor allem mit dem Pandemiemanagement von Gesundheitsminister Jens Spahn zu tun. Der Bonus aus 2020 wandelt sich zum Malus, der Lockdown von einer erst begrüßten Schutzmaßnahme zu einer Dauerbelastung.
Malus durch die Maskenmänner
Die „Maskenaffäre“ der beiden Unions-Abgeordneten Georg Nüßlein (CSU) und Nikolas Löbel (CDU) steckt in den Zahlen noch nicht einmal drin. Wenn es hart kommt, kratzt die CDU im einstigen Stammland Baden-Württemberg damit an der 20%-Marke.
Das wäre ein erster schwerer Schlag für den neuen Parteivorsitzenden Armin Laschet. Aber auch sein Herausforderer um die Kanzlerkandidatur Markus Söder kann sich angesichts des Fehltritts „seines“ ehemaligen Fraktionsvizes Nüßlein nicht aus dem Fenster lehnen.
Fazit: Wie wir schon vor einem Jahr erwarteten, der Wind dreht sich im Laufe der Pandemie. Jetzt zählen immer mehr Qualitäten der Folgenbewältigung. Dazu gehört u.a. bald wieder die Finanzpolitik. Die CDU könnte ihrer Entscheidung bei der Vorsitzenden-Wahl noch nachtrauern.