Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1829
Bürokratieentlastungsgesetz der Bundesregierung schafft nur wenig Abhilfe

Brüssel ist ein unbezwingbares Bürokratiemonster

Aufgetürmte Aktenordner. Im Hintergrund die Flagge der EU. © KI-generiertes Bild, erstellt mit Adobe Firefly
Die Unternehmen ächzen unter den immensen bürokratischen Pflichten. Die Bundesregierung verspricht zwar Abhilfe, liefert aber nur kleine Entlastungen. Das liegt auch daran, dass der Hauptverursacher neuer bürokratischer Pflichten ganz woanders sitzt.
Berlin kann keine Bürokratieentlastung. Der jüngst vorgelegte Entwurf für ein Bürokratieentlastungsgesetz ist ein Offenbarungseid der Bundesregierung. 682 Mio. Euro soll die Wirtschaft durch das Gesetz jedes Jahr sparen, im Verbund mit anderen Maßnahmen sollen es insgesamt 3 Mrd. Euro sein, so Justizminister Marco Buschmann (FDP). Bei einem Erfüllungsaufwand von insgesamt 65 Mrd. Euro p.a. ist das nicht viel. Wirtschaftsverbände äußern sich enttäuscht darüber, dass nur wenige ihrer Vorschläge Eingang in das Papier gefunden haben.

Die meiste neue Bürokratie kommt inzwischen aus Brüssel

FUCHSBRIEFE wiesen Sie schon im Mai 2023 darauf hin, dass Sie sich von dem Gesetz nicht zu viel erhoffen sollten (FB vom 04.05.2023). Denn Bürokratieentlastung kann inzwischen kaum noch in Berlin bewerkstelligt werden - der Hauptverursacher ist Brüssel. Mit dem Grenzausgleichszoll CBAM, Lieferkettenpflichten, der KI-Regulatorik, der Verpackungsrichtlinie usw. verabschiedet die EU fortlaufend Bürokratiemonster. Als nächstes "zittert" die Wirtschaft vor der Novelle der Industrieemissionsrichtlinie.

Wie sehr die Brüsseler Bürokratiemaschine rattert, illustrieren Berechnungen des DIHK. Demnach hatte die EU 2021 ca. 1.600 Regelungen gestrichen und etwa 2.400 neue Rechtsakte erlassen. 2022 fielen nur 688 Regelungen weg und es kamen 2.429 neue dazu. Das Verhältnis von alten zu neuen Rechtsakten verschlechterte sich damit von 1,5 auf 3,5. Und der Negativ-Trend setzt sich fort: Bis Juni 2023 kamen auf einen gestrichenen Rechtsakt nahezu fünf neue.

Weniger EU-Bürokratie deutet sich nicht an

Das im Oktober 2023 von der EU-Kommission selbst vorgelegte Arbeitsprogramm für einen Bürokratieabbau wird dadurch konterkariert. Dass dieser Trend nach der Europawahl ein Ende findet, glauben FUCHSBRIEFE nicht. Die von Ursula von der Leyen (CDU/EVP) geführte Kommission könnte das theoretisch schon jetzt tun. Allerdings stehen neue Richtlinien für ein Recht auf Reparatur, gegen Greenwashing usw. schon in den Startlöchern. Gemeinsame Appelle wie der Frankreichs und Deutschlands verpuffen.

Fazit: Berlin ist machtlos und in Brüssel läuft die Bürokratie-Maschine auf Hochtouren. FUCHSBRIEFE können nicht erkennen, dass sich daran nach den Europawahlen etwas ändern wird. Bürokratie bleibt die Geißel der europäischen Wirtschaft.

Hinweis: Um mit den trotz aller anders lautenden Beteuerungen steigenden Bürokratieanforderungen Schritt zu halten, brauchen Unternehmen gute Partner und technische Innovationen (z.B. KI). FUCHSBRIEFE stellen Ihnen dafür regelmäßig Best Practice Beispiele und Anwendungen vor.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: DGK & Co. Vermögensverwaltung AG

DGK brilliert in aller Kürze

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
In der Kürze liegt die Würze: Dieses abgedroschene Sprichwort bekommt durch den Vorschlag von DGK eine neue, erfrischende Bedeutung: Wo andere Anbieter – in allen Ehren – den doppelten bis dreifachen Platz benötigen, kommt der Hamburger Vermögensverwalter mit einem äußerst informativen Anschreiben, zwei intelligenten Rückfragen und einem siebenseitigen Vorschlag aus. Vor allem die Rückfragen zeigen, dass man sich intensiv mit der Stiftung befasst. Gute Aussichten auf eine hochwertige Empfehlung?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: G & H Gies & Heimburger Vermögens-Management GmbH

G & H kann mit Edelstein TOPAS nur bedingt punkten

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Gold und Bitcoin gleichzeitig auf Allzeithochs

(Warum) Misstrauens-Anlagen boomen

Wenn zinslose Anlagen ohne „Gebrauchswert“ einen Preisboom verzeichnen, sollt man aufhorchen. Dann könnte „etwas im Busch sein“. Dies ist so ein Moment. Der Goldpreis verzeichnet mit 2.316 USD (2.163 EUR) einen Rekordpreis. Der Bitcoin tendiert mit 64.182 USD (59.962 EUR) ebenfalls um sein Allzeithoch herum. Und das, obwohl Zinsanlagen wieder attraktiv sind und auch die Börse Höchststände feiert, es also genügend Anlagealternativen gibt.
  • Fuchs plus
  • Dollar zeigt Muskeln

Fed im Stagflations-Dilemma

Die US-Notenbank Fed steckt in einem Stagflations-Dilemma. Das geht klar aus den jüngsten Zahlen zur US-Wirtschaftsentwicklung hervor. Noch rätseln die Märkte darüber, wie sich die Fed aus diesem Dilemma befreien will. Die Antwort dürfte bald absehbar werden - und vielen Zinssenkungs-Optimisten nicht gefallen. Der Dollar wird darauf noch kräftig reagieren.
  • Fuchs plus
  • US-Leitzins bewegt auch europäische Währungen

Pfund und Franken leiden unter Dollar-Stärke

Alle Welt schaut auf den US-Dollar und was die US-Notenbank aus den jüngsten Konjunktur- und Inflationsdaten macht. Anleger, die ihren Fokus etwas weiten, werden gute Anlagechancen bei einigen Cross-Rates entdecken. FUCHS-Devisen zeigt sie auf.
Zum Seitenanfang