Der Nachfolge-Run ist entbrannt
Das Rennen um dem Tory-Chefsessel und das Amt des Premierministers ist eröffnet. Die erste Abstimmungsrunde bestätigte die Favoritenrolle des Brexiteers Boris („fuck business") Johnson, der ein Drittel der Abgeordneten hinter sich bringt. Die drei nächst folgenden (Jeremy Hunt, Michael Gove und Dominic Raab) kommen zusammen auf ein weiteres Drittel der Abgeordneten.
Ein harter Brexits wird immer wahrscheinlicher. Denn alle vier Kandidaten wollen lieber ohne Abkommen („no deal") austreten als den vorliegenden Vertrag akzeptieren. Mehr als zwei Drittel der Tory-Fraktion sind damit einverstanden obwohl die EU weitere Verhandlungen ablehnt und der Oktobertermin auch keinen Spielraum lässt für mehr als kosmetische Änderungen.
Der Exodus der Unternehmen läuft bereits auf vollen Touren. Offenbar ist in der britischen Politik die Botschaft der Werksschließungen (Ford, Honda, Schaeffler), Pleiten (British Steel) und der fühlbaren Verkleinerung der UK-Standorte (Nissan, Banken) nicht angekommen. Da das Brexit-Risiko weiter steigt, werden weitere Unternehmen ihren Rückzug aus UK einleiten, vor allem exportorientierte.
Fazit: Das schon bedenkliche Defizit der UK-Leistungsbilanz wird deutlich anwachsen, das Pfund stärker unter Druck kommen und das Länder-Rating gesenkt werden. Pfund verkaufen.