Kopenhagen will gemeinsame europäische Verteidigungspolitik
Dänemarks Referendum spiegelt zwei Trends wider
Das Referendum, das vermutlich angenommen wird, zeigt aus Sicht von FUCHSBRIEFE zwei wichtige sicherheitspolitische Entwicklungen. Einerseits reihen sich die Dänen in den aktuellen skandinavischen Trend (Schweden, Finnland) zu mehr Kooperation und West-Integration in Verteidigungsfragen ein. Andererseits zeigt das NATO-Land Dänemark, dass ihm das nordatlantische Militärbündnis allein nicht ausreicht - ein Indiz auf den Willen zur Schaffung einer europäischen Verteidigungsgemeinschaft.
Marine und Luftwaffe mit strategischer Bedeutung für den Ostseeraum
Dänemarks Streitkräfte sind insbesondere für den Ostseeraum von strategischer Relevanz. Zur dänischen Marine gehören u.a. zwei Fregatten und drei Flugabwehrfregatten. Die Luftwaffe verfügt über 35 F-16 Kampfflugzeuge. Die Kampftaucher gehören zu den Spezialeinheiten der NATO. In der Vergangenheit fiel Dänemark militärisch dadurch auf, dass es sich trotz seiner relativ kleinen Armee häufig in NATO-Auslandseinsätzen (Afghanistan, Irak, Mali) engagierte. Die Verteidigungsausgaben liegen bei jährlich 4,1 Mrd. US-Dollar. Wird das Referendum angenommen, sollen sie um 18% steigen.